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Werder

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Bundesliga: Bremen demontiert FC Bayern

Die Bayern haben sich im eigenen Stadion zum Oktoberfest-Start blamiert und mit 2:5 gegen Werder verloren. Überragender Mann beim Bremer Sieg war Markus Rosenberg, der gleich zweimal traf. Bei den Bayern kann sich Tim Borowski über zwei Treffer freuen.

Der SV Werder Bremen hat dem FC Bayern München zum Start des Oktoberfestes die bislang höchste Heimniederlage in der Allianz Arena zugefügt. Markus Rosenberg (30. Minute/67.), Naldo (45.), der starke Mesut Özil (54.) und Rückkehrer Claudio Pizarro (59.) erzielten beim 5:2 (2:0) die Treffer für den Vize-Meister, der sich in der zweiten Spielhälfte gegen einen phasenweise desolaten Rekordmeister ohne Mühe durchsetzte. Der Ex-Bremer Tim Borowski (71./85.) sorgte in der Schlussphase für Ergebniskosmetik und verhinderte eine noch schlimmere Blamage. Für Jürgen Klinsmann war es drei Tage nach dem erfolgreichen Start in die Champions League die erste Pflichtspiel-Niederlage als Bayern-Trainer.

Vor 69.000 Zuschauern in der wie gewohnt ausverkauften Allianz Arena hatte es lange nicht nach einem Bremer Schützenfest und der ersten Heim-Niederlage der Bayern seit April 2007 ausgesehen. In einem nach den Champions-League-Auftritten der beiden Teams lange ereignislosen und kaum mitreißenden Nord-Süd-Gipfel sorgte der Ex-Münchner Pizarro für den ersten Höhepunkt nach 18 Minuten. Nach schönem Zuspiel des fleißigen Bremer Antreibers Diego ließ der Peruaner erst Bayerns Abwehrchef Martin Demichelis aussteigen, lupfte dann den Ball über den unsicheren Michael Rensing - die Kugel prallte aber an den Pfosten.

Podolski für den verletzten Klose in der Startaufstellung

Jubeln durften die Bremer erst zwölf Minuten später. Der bis dahin schwache Özil bediente Rosenberg in der Spitze, der nutzte einen Demichelis-Stellungsfehler für die überraschende Führung der Bremer, die neben Torsten Frings noch auf drei weitere Leistungsträger verzichten mussten.

Der Treffer war das Startsignal für ein besseres Spitzenspiel, dem kreative Elemente des weiterhin auf sein Comeback wartenden Franck Ribéry (Muskelverhärtung) gut getan hätten. Noch verfolgte der Franzose einigermaßen gelassen von der Tribüne wie Lukas Podolski (33.), der für den verletzten Miroslav Klose ins Team gekommen war, mit dem rechten Fuß und Luca Toni per Kopf hatten die besten Chancen zum Ausgleich vergaben. Spätestens beim 0:2 konnte der 25-Jährige nur noch den Kopf schütteln. Wieder war es Özil, der diesmal mit einer Freistoß-Hereingabe aus 30 Metern die Vorarbeit leistete. Rensing wehrte vor die Füße von Naldo ab: 2:0. "Das 0:2 war überflüssig wie ein Kropf", kritisierte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer.

Oddo und Borowski beleben Bayern-Spiel

Nach dem Seitenwechsel war nur für wenige Minuten mehr Feuer im Münchner Spiel, das durch Borowski und den Heim-Debütanten Massimo Oddo verstärkt werden sollte. Doch durch ein Traumtor von Özil, der mit einem 14-Meter-Schuss aus halblinker Position genau in den Winkel traf, war die Gegenwehr der Bayern, die erstmals seit dem 15. März in Cottbus wieder in der Liga verloren, gebrochen.

Bei der siebten Wiesn-Niederlage im 72. Oktoberfest-Heimspiel erhöhte der Ex-Münchner Pizarro bei seiner Rückkehr nach über einem Jahr an die alte Wirkungsstätte gegen sich fast ergebende Bayern auf 4:0. Nur Philipp Lahm mühte sich merklich gegen die Bremer, die mit Tricks den Gegner ähnlich vorführten, wie dieser bei seinem 4:0-Sieg in der vergangenen Saison. Erneut Rosenberg, nach einer Freistoß-Flanke von Diego und einem Fehler von Rensing, steuerte dann das 5:0 der Werderaner bei, ehe Borowski mit zwei Treffern Linderung betrieb.

Christian Kunz[dpa]

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