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Prasnikar

© dpa

Bundesliga: Cottbus verpflichtet Bojan Prasnikar

Er ist mehrfacher slowenischer Meister und der Erste, der es aus dem Fußball-Zwergenland in die Champions-League geschafft hat. Energie Cottbus holt den "großen Unbekannten" Bojan Prasnikar als "Retter". Heute Morgen leitet er sein erstes Training an der Lausitz.

"Prasnikar ist ein Trainer, der nachgewiesen hat, dass er auch mit einem kleinen Verein sehr erfolgreich sein kann. Er passt sowohl sportlich als auch menschlich hervorragend zum FC Energie und nach Cottbus", begründete Manager Steffen Heidrich die Verpflichtung des in Deutschland weitgehend unbekannten Fußball-Lehrers. Er ist der erste ausländische Coach bei den Lausitzern.

Idol und erfolgreichster Trainer Sloweniens

In Slowenien gilt Bundesliga-Neuling Prasnikar hingegen als Idol und erfolgreichster Coach des Landes. Drei Mal schon betreute er die slowenische Nationalmannschaft: Von Juni 1991 bis Dezember 1993 war er der erste Auswahltrainer seines aus dem jugoslawischen Verbund ausgetretenen Staates. Zwischen Januar und Juli 1998 fungierte er als Interimscoach und führte bei seinem dritten Engagement Sloweniens Elf auf Platz zwei in der EM-Qualifikation 2004 hinter Frankreich.

Prasnikar war schon als Spieler in seiner Heimat ein Star. Für NK Smartno und Olimpija Ljubljana schoss er zusammen 136 Tore und wurde mehrfach gefeiert als Torschützenkönig der 1. slowenischen Liga, die damals noch Bestandteil des jugoslawischen Verbandes war. Seine aktive Laufbahn beendete er 1983 in Österreich beim SVG Bleiburg.

Energie noch ohne Pflichtspielsieg

Seine Glanzzeit als Coach erlebte Prasnikar bei NK Maribor. Zwischen 1996 und 2000 führte er den Club zu vier Meisterschaften in Folge, nachdem er sich auch mit Olimpija Ljubljana zwei Meistertitel erkämpft hatte. Unter seiner Regie qualifizierte sich Maribor sogar erstmals in der slowenischen Fußball-Geschichte für die Gruppenphase der Champions League. Zuletzt war Bojan Prasnikar beim Tabellensechsten NK Primorje Ajdovscina tätig, der ihn auf Grund einer Ausstiegsklausel aus seinem laufenden Vertrag freigab.

In Cottbus erwartet den Erfolgscoach eine ganz schwierige Aufgabe. Energie ist in dieser Saison noch ohne Pflichtspiel-Sieg, der Kader nach den Abgängen der Führungsspieler Sergiu Radu, Vlad Munteanu (beide VfL Wolfsburg) und Kevin McKenna (1. FC Köln) nur bedingt erstligatauglich. Die Fans hatten daher der Clubführung lautstark ihren Unmut kundgetan und Petrik Sander bis zum Schluss die Treue gehalten. (mit dpa)

Frank Thomas[dpa]

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