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Bundesliga: Der Ball ist bunt

Der Mainzer Marc Ziegler lässt es sich zur Halbzeit in der Kabine gut gehen, Dieter Hecking schätzt gute Freunde und Christian Ziege die Meinungsfreiheit - vor allem im Fall Effenberg. Gesammelte Notizen vom 25. Spieltag.

FREUNDE:

Gute Freunde kann - so Franz Beckenbauer - niemand trennen. Sie können aber unterschiedlicher Meinung sein. Als Schalkes Trainer Mirko Slomka Hannovers Ausgleichtor wegen eines angeblichen Fouls an Torhüter Manuel Neuer als "irregulär" bezeichnete, widersprach sein Kumpel Dieter Hecking sofort. "Gute Freunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich die Wahrheit sagen. Das war ein klares Tor", sagte Hannovers Coach, der einst Assistent des ehemaligen 96-Jugendtrainers Slomka war.

VERSPÄTUNG: Die Mainzer Fans rieben sich erst die Augen, dann die Hände. Als Schiedsrichter Helmut Fleischer die Partie gegen Arminia Bielefeld zur zweiten Halbzeit anpfeifen wollte, war das Tor der Gäste aus Ostwestfalen verwaist. Wo war Marc Ziegler, Ersatzmann des erkrankten Mathias Hain? "Ich hatte mich in der Kabine während der Pause am Rücken behandeln lassen", erklärte der noch an den Nachwehen eines Hexenschuss' leidende Keeper. Nach der Pausen-Therapie streifte er schleunigst die Handschuhe über und flitzte in seinen Kasten. Das Warten hatte ein Ende, die zweite Hälfte begann.

MATCHWINNER: Der gefragteste Spieler ließ lange auf sich warten. Nach dem hart erkämpften 2:0 des VfL Bochum im Revierderby gegen Borussia Dortmund tat sich Theofanis Gekas schwer mit der für die Dopingprobe nötigen Urinabgabe. Erst mehr als eine Stunde nach dem Spiel stand der zweimalige Torschütze Rede und Antwort. "Wir sind stolz, dass wir einen Verein wie Borussia Dortmund geschlagen haben", sagte der Grieche, der in dieser Saison bereits zwölf Mal traf.

KEINE REVANCHE: Die Attacken von Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg ("Eine schallende Ohrfeige für mich"), der sich als Nothelfer angeboten hatte und abgewiesen wurde, blieben bei Borussia Mönchengladbach ohne großen Widerhall. "Als ehemaliger Borusse bleibt er unser Freund. Wir revanchieren uns für diese Äußerungen nicht", sagte Borussia-Präsident Rolf Königs. Auch der neue Sportdirektor Christina Ziege wollte kein Öl ins Feuer gießen: "Jeder hat seine Meinung. Damit muss man leben."

GÄNSEHAUT: Als Vertreter des erkrankten Nationaltorhüters Timo Hildebrand rettete Michael Langer dem VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg einen Punkt und feierte eine glänzende Premiere. Der Debütant versicherte, nicht nervös gewesen zu sein und vorher gut geschlafen zu haben. "Beim Reinlaufen auf den Platz war es dann schon ein Gänsehautgefühl. Aber während der Partie war es nicht so dramatisch", sagte der 22 Jahre alte Österreicher. Zum Daumendrücken saß Langers Mutter im Stadion. Sein Vater ist bei seinen Einsätzen beim VfB II in der Regionalliga Süd Stammgast. (tso/dpa)

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