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Bundesliga: Dortmund stoppt die Bayern

Mit Herz und Leidenschaft hat Borussia Dortmund dem neuen Trainer Jürgen Röber einen perfekten Einstand beschert und zugleich den Titelambitionen des FC Bayern München einen herben Dämpfer verpasst.

Dortmund - Zum Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga schlugen die Westfalen in einer spannenden und rassigen Partie den deutschen Rekordmeister überraschend mit 3:2 (1:2) und versöhnten sich nach der schwachen Hinrunde vorerst mit ihren oft enttäuschten Fans. Dagegen ist die Aufholjagd der Bayern auf das Bundesliga-Spitzenduo Werder Bremen und Schalke 04 gleich zu Beginn ins Stocken geraten.

"Nach einer guten Vorbereitung war das nicht zu erwarten. Borussia war leidenschaftlicher. Wir haben nur versucht, das spielerisch zu lösen", meinte der enttäuschte Bayern-Trainer Felix Magath, der den Titel aber noch nicht abschreiben wollte: "Es sind noch 16 Spiele. Wir müssen lernen, dass das nur mit spielerischen Mitteln nicht geht." Sein Dortmunder Kollege Röber war nach seinem ersten Sieg im ersten Spiel erleichtert: "Wenn man die ersten 45 Minuten das Spiel bestimmt, dann 1:2 zurückliegt und dann wieder zurückkommt - und das gegen die Bayern vor so einem fantastischen Publikum. Mehr geht einfach nicht"

Maßgeblichen Anteil am dritten Heimsieg des BVB in der Saison hatte der Schweizer Alexander Frei, der in der 12. Minute sein Team in Führung brachte. Zwei Fehler in der Borussia-Abwehr nutzten die Bayern eiskalt aus und gingen noch vor der Pause durch Daniel van Buyten (25.) und Roy Makaay (42.) in Führung. Doch diesmal ließen sich die Dortmunder nicht hängen und schafften noch die Wende innerhalb von zwei Minuten. Frei (57.) markierte mit seinem achten Saisontor den Ausgleich, dann sorgte der Brasilianer Tinga (59.) vor der Traumkulisse von 80.708 Zuschauern für den umjubelten Siegtreffer.

Durch die fünfte Saisonniederlage blieben die Münchener auf dem dritten Platz, die Dortmunder rückten zum Auftakt des 18. Spieltages vorerst auf den siebten Platz vor.

Bayern zu passiv

Nach der sechswöchigen Winterpause wirkten die Dortmunder, die auch Abwehrchef Christian Wörns verzichten mussten, in der Anfangsphase frischer und bemühten sich, das Konzept des Bert-van- Marwijk-Nachfolgers Röber umzusetzen. Die Bayern, bei denen überraschend Ali Karimi für Andreas Ottl im Mittelfeld spielte, überließen dem Gegner die Initiative.

So kamen die Gastgeber auch zur ersten Möglichkeit der Partie. Nationalspieler Christoph Metzelder (11.) setzte einen Kopfball über das Tor. Eine Minute später zielte Stürmer Frei besser und ließ mit seinem Kopfball aus fünf Metern nach Flanke von Dede Bayern- Schlussmann Oliver Kahn keine Chance.

Doch der Gegentreffer weckte die Münchener auf. Sie übernahmen mehr und mehr das Kommando, klare Tormöglichkeiten blieben aber aus. Zu ihren Toren kamen die Bayern noch dank der Schützenhilfe der Dortmunder. Nach einem Freistoß von Willy Sagnol fiel der Ball auf den Fuß von van Buyten (25.) und flog von dort ins BVB-Gehäuse. 60 Sekunden später rettete Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller im noch einmal im letzten Moment vor Hasan Salihamidzic.

"Eigentlich hatten die Bayern wenig Chancen"

Drei Minuten vor der Pause nutzte Makaay aber ein Missverständnis zwischen Markus Brzenska und Weidenfeller und schob den Ball aus fünf Metern ins Tor. "Eigentlich hatten die Bayern wenig Chancen, haben aber zwei Tore gemacht mit Hilfe der Dortmunder", analysierte Bundestrainer Joachim Löw in der Halbzeit.

Doch die Westfalen zeigten nach der Pause Moral. Mit einem Doppelschlag von Frei (57.), der erneut nach einer Flanke des überragenden Dede mit dem Kopf zur Stelle war, und Tinga (59.) mit einem Abstauber-Tor schafften sie innerhalb von zwei Minuten die Wende. Von den Bayern kamen danach zu wenig, um die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber noch einmal zu gefährden. (Von Ulli Brünger, dpa)

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