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Hört, hört. Papiss Demba Cissé schoss Freiburg mit zehn Toren auf Platz vier.

© dapd

Bundesliga: Freiburgs Reifeprüfung

Mit dem Erfolg über Hoffenheim etabliert sich der SC Freiburg in der Spitzengruppe der Bundesliga. Am Samstag treffen die Freiburger nun im Top-Spiel auf Dortmund.

Man könnte meinen, beim SC Freiburg seien sie überrascht, wie weit die Mannschaft schon ist. Vor einigen Wochen erst hatte Trainer Robin Dutt den Blick auf die Tabelle so kommentiert: „Es ist gut, dass wir schon 15 Punkte haben, denn wir spielen jetzt gegen Bayern, Mainz, Hoffenheim und Dortmund.“ Es klang besorgt. Nun findet das Spiel gegen Dortmund erst kommenden Samstag statt, aber Robin Dutt könnte längst eine positive Bilanz ziehen und zugeben, dass seine Mannschaft im Duell mit den vermeintlich stärkeren Teams ihre Reifeprüfung abgelegt hat. So war das 1:0 gegen Hoffenheim der siebte Sieg mit einem Tor Vorsprung und spülte Freiburg mit 21 Punkten bis auf den vierten Rang empor.

Statt über das nun zum Spitzenspiel aufgewertete Duell gegen Dortmund zu sprechen, lobte Dutt lieber wie ein Trainingswissenschaftler die Laufleistung seiner Spieler, ihr taktisches Geschick und ihren Teamgedanken. Dass der SC Freiburg des Jahres 2010 nur noch wenig mit dem der vergangenen Saison zu tun hat, kann ohnehin jeder selbst erkennen.

Hoffenheim bekam wie Mainz (1:0) die neuen Freiburger Fähigkeiten zu spüren. Dass der Gegner müde gelaufen wird und die Elf sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, gehört ebenso zum weiter- entwickelten Sportclub wie Torjäger Papiss Demba Cissé, der gegen Hoffenheim bereits sein zehntes Saisontor schoss. Auch Torwart Oliver Baumann, der den verletzten Stammkeeper Simon Poulpin ersetzt, hat sich zum Erstaunen seines Teamkollegen Oliver Barth rasant weiterentwickelt. „Wir haben ihm zugetraut, dass er das packt, aber, dass er sich von Spiel zu Spiel so steigert, damit war nicht zu rechnen“, sagte Barth über den U-21-Nationalspieler, der 2002 mit zwölf Jahren in die Freiburger Fußballschule aufgenommen wurde.

Als Matchwinner wollte Dutt nach dem Sieg, den Cissé erst Sekunden vor dem Abpfiff sicherte, niemanden ernennen. „Ich würde allen anderen Unrecht tun“, sagte Dutt. „den Abdessadkis, den Schusters, den Makiadis, die wohl 13 Kilometer laufen oder Topraks, die hinten immer besser werden.“ Auch Stefan Reisinger habe seine Rolle als Joker klaglos und perfekt erfüllt, freute sich Dutt.

Dass der Freiburger Höhenflug nicht nur etwas mit taktischer Schulung zu tun hat, sondern auch mit einer sorgsamen Personalpolitik, streute Manager Dirk Dufner in die Debatte ein. „Wir haben diese Saison mehr personelle Möglichkeiten, jetzt kommen einige verletzte Spieler zurück“, sagte Dufner. Das sei der entscheidende Unterschied zum letzten Jahr. „Wir können immer noch zulegen“, sagte Dufner.

Und in der Schlussphase verwässern die schnellen Vorstöße nicht mehr, sondern erfahren durch Einwechselspieler wie Stefan Reisinger neue Kraft. Gegen Hoffenheim setzte Dutt in den letzten Minuten entschieden auf Sieg. Mit Reisinger brachte er einen zweiten Stürmer, der prompt den entscheidenden Pass in der Nachspielzeit zu Cissé spielte.

„Wir wissen genau, wie viele Punkte wir noch brauchen, um das Saisonziel zu erreichen, das nach wie vor Klassenerhalt heißt“, sagte Trainer Dutt. Das habe sich trotz aller Entwicklung noch nicht geändert. „Wir werden das tun, was wir immer getan haben, dann bekommen wir das, was wir immer bekommen“, sagte Dutt. In dieser Saison sind das Punkte und Siege.

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