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VfL Bochum - VfL Wofsburg

© dpa

Bundesliga: Grafites Laune sinkt in Wolfsburg

Atmosphärische Störungen zwischen Grafite und Trainer Veh beeinträchtigen das Wolfsburger Wohlbefinden. Der formschwache Held des Meisterjahres verwindet es nicht, dass Veh ihn auswechselt.

Bochum - Grafite, der formschwache Torjäger des VfL Wolfsburg, war wütend. Nicht so sehr über seine Leistung, obwohl er dazu allen Grund gehabt hätte, sondern über seinen Vorgesetzten. „Ich habe eine Geschichte in diesem Klub und deshalb ein bisschen mehr Respekt verdient“, schimpfte er. „Ich bin keine 20 Jahre mehr.“ Grafite grämte sich, dass Trainer Armin Veh es gewagt hatte, ihm nur sieben Minuten nach der Pause eine Arbeitszeitverkürzung aufzuerlegen. Veh sah sich zum Handeln gezwungen und ersetzte den Torschützenkönig der vergangenen Bundesliga-Saison durch Obafemi Martins. Beim 1:1 in Bochum verpasste der Nigerianer in der Schlussphase zweimal knapp den Siegtreffer und erzeugte mehr Unruhe als sein Vorgänger.

Dennoch empfand Grafite, der Held des Wolfsburger Meisterjahres, seine Auswechslung offenbar als eine Art Majestätsbeleidigung. Veh reagierte ärgerlich auf die Beschwerde des Mannes, der seit 576 Minuten in der Liga nicht mehr getroffen hat. „Er hat nicht gut gespielt, keine Frage“, sagte Veh, „es interessiert mich nicht, ob jemand schlecht gelaunt ist. Vielleicht habe ich ja auch schlechte Laune.“ Veh verwies auf die Kreditlinie, die er Grafite aufgrund seiner Verdienste eingeräumt habe. „Ich habe ihn die ganze Zeit aufgestellt, obwohl die Leistung nicht gestimmt hat.“ Das könnte sich ändern.

Die Störungen zwischen Trainer und Stürmer beeinträchtigen das Wolfsburger Wohlbefinden in einem Maße, wie es seit dem Titelgewinn nicht zu erkennen war. Der Meister muss jetzt unter erschwerten Bedingungen die Qualität eines Champions zeigen. Doch in Wolfsburg dürfte niemand nervös werden. Im vorigen Spieljahr hat sich für die Niedersachsen erst in der Rückrunde alles zum Besten gewendet. Auch Grafite werde sich wieder beruhigen, vermutet Spielmacher Zvjezdan Misimovic: „Er war ein wichtiger Mann für uns und wird es sicher wieder werden.“ Richard Leipold

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