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Bundesliga: Hannover 96-Erfolgsserie gerissen

Ausgerechnet im Niedersachsen-Derby ist die Erfolgsserie von Hannover 96 gerissen. Nach zwei deutlichen Siegen kam die neue "Torfabrik" der Fußball-Bundesliga ins Stottern.

Hannover - Hannover 96 kam im Spiel gegen den VfL Wolfsburg nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus. Hanno Balitsch (22.) und Frank Fahrenhorst (62.) sorgten zwei Mal für den Ausgleich. Die Gäste waren vor 35.244 Zuschauern nach jeweils brillanter Vorarbeit durch den Brasilianer Marcelinho durch Diego Klimowicz (3.) und Jacek Krzynowek (25.) zwei Mal in Führung gegangen.

Während die Wolfsburger vor der Pause auf dem schwer bespielbaren Untergrund in der AWD-Arena die Begegnung bestimmten, trumpften die Gastgeber nach dem 2:2-Ausgleich auf und knüpften an die zuletzt starken Vorstellungen beim 5:0 gegen Hertha BSC und dem 4:1 bei Alemannia an.

Hannovers Trainer gibt sich zufrieden

"Ich bin zufrieden mit dem Spiel. Wir haben leidenschaftlich gespielt", sagte 96-Trainer Dieter Hecking nach dem phasenweise packenden Kampfspiel. "Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr, sehr gut gespielt. Leider mussten wir zwei Mal einem Rückstand hinterher laufen." Hannover blieb nach dem Remis mit 27 Punkten vorerst auf dem achten Tabellenplatz, während sich der VfL nach dem Auftakt des 21. Spieltages zumindest für einen Tag auf den zehnten Rang verbesserte.

Beide Trainer konnten weitgehend auf ihre zuletzt erfolgreichen Formationen zurückgreifen. Nur 96-Coach Dieter Hecking gab Arnold Jan Brugging den Vorzug vor Chavdar Yankow, der zu spät vom Länderspiel- Einsatz für Bulgarien zurückkam. Doch daran lag es nicht, dass Hannovers "Torfabrik" gegen Wolfsburg lange Zeit nicht auf Betriebstemperatur kam.

Hannover wirkte nur optisch überlegen

Die Gäste wirkten abgeklärter, obwohl Hannover optisch überlegen war. Auffälligster VfL-Spieler war Neuzugang Marcelinho. Über das "Enfant terrible" liefen beinahe alle gefährlichen Aktionen seiner Mannschaft.

So bereitete der Brasilianer auch beide Treffer vor der Pause vor: Der Argentinier Klimowicz (3.) staubte aus kurzer Entfernung ab, nachdem Marcelinho nach Doppelpass mit Mike Hanke zunächst an Hannovers Schlussmann Robert Enke gescheitert war. Beim zweiten Tor spielte Marcelinho dem Polen Krzynowek (25.) den Ball mustergültig in den Lauf, sodass dieser aus 16 Meter unhaltbar für Enke traf. "Alle wissen, das Marcelinho ein guter Fußball ist. Wir sind froh, dass er zu uns gekommen ist", meinte der Torschütze über den Ballzauberer.

Hannover handelte oft ohne Konzept

Hannover tat sich indes schwer gegen die geschickt verteidigende VfL-Deckung. Im Mittelfeld fehlte ein Ideengeber, wie ihn die Wolfsburger in Marcelinho hatten. Nur nach Standardsituationen waren die Gastgeber gefährlich. Nach einem Freistoß war dann auch Balitsch (22.) zur Stelle, der nach einer undurchsichtigen Situation zum 1:1 traf.

Nach dem Wechsel blieb das Bild zunächst unverändert. Hannover berannte das Wolfsburger Tor, der VfL war aber gefährlicher. Die beste Möglichkeit besaß Klimowicz (58.) nach erneut starker Vorarbeit von Marcelinho. Doch die Mühen der oft ohne Konzept agierenden Gastgeber wurden dennoch belohnt. Wieder musste eine Standardsituation herhalten: Nach einer Ecke von Szabovics Huszti brauchte Fahrenhorst (62.) aus zwei Metern den Ball über die Linie zu drücken.

Von da an bestimmten aber die Hausherren das Geschehen. Von den Wolfsburgern war kaum noch etwas zu sehen. Vor allem die Hereinnahme des Tschechen Jiri Stajner belebte das 96-Spiel. Hannover setzte alles auf eine Karte und erspielte sich noch einige Möglichkeiten. Nur der überragende VfL-Kapitän Kevin Hofland, der ab der 35. Minute nach einem Zusammenprall mit 96-Stürmer Vahid Hashemian mit einem Kopfverband spielte, wehrte sich mit allen Kräften gegen eine drohende Niederlage. (tso/dpa)

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