zum Hauptinhalt
303200_0_8a823712.jpg

© ddp

Bundesliga: Hannover wird frech

Die Niedersachsen besiegen den SC Freiburg in enem turbulenten Spiel mit 5:2.

Von Christian Otto

Robin Dutt versuchte, sich mit Galgenhumor zu trösten. „So stellt man sich ein Fußballspiel vor“, sagte der frustrierte Trainer des SC Freiburg und brachte nach der 2:5 (1:3)-Niederlage seines Teams bei Hannover 96 Ironie ins Spiel. Man sei eine Woche lang quer durch Deutschland gefahren, habe sich bestens vorbereitet, gut geschlafen und gut gegessen. „Und dann ist nach zehn Minuten alles vorbei“, sagte Dutt. Sieben Spieltage lang war seine Mannschaft angesichts erfrischender Auftritte als Bereicherung der Fußball-Bundesliga gefeiert worden. Die gestrige Pleite aber stellte viele spielerische Lichtblicke abrupt in den Schatten.

Wenn Hannover 96, dieser Verein mit den vielen verletzten Profis und den seltenen sehenswerten Momenten auf dem Platz, gleich fünf Tore in einer Partie erzielt, lässt das aufhorchen. Es war vor allem Arnold Bruggink, der die spielerischen Akzente für die Niedersachsen auf ihrem Weg zum ersten Heimsieg der Saison setzte. „Dieser Erfolg tut uns richtig gut. Wir machen zwar noch viele Fehler. Aber wir haben auch die Qualität für mehr“, sagte der Niederländer. Bruggink hatte die schnelle Führung durch Sofian Chahed mit einem herrlichen Pass vorbereitet. Nur drei Minuten später ließ er mit einem wunderbaren Schuss aus der Drehung selbst das 2:0 folgen. Dass Hannover lange warten musste, bis vor der mageren Kulisse von nur 28 412 Zuschauern endgültig der Sieg bejubelt werden durfte, lag nicht an den Stärken der Freiburger, sondern an Nachlässigkeiten der eigenen Abwehr.

Es war ein wildes und deshalb auch abwechslungsreiches Spiel. Zweimal konnten die Freiburger durch Kopfballtore von Ivica Banovic und des eingewechselten Julian Schuster auf 1:2 beziehungsweise 2:3 verkürzen. Aber sie hatten eben keinen Bruggink. Der Routinier führte sein Team mit Übersicht zu einem Erfolg, der Trainer-Neuling Andreas Bergmann den Rücken stärkt. Abwehrspieler Karim Haggui, Stürmer Didier Ya Konan und Reservist Sergio Pinto rundeten eine Hannoveraner Vorstellung ab, die viele im Stadion vom frechen Aufsteiger aus Freiburg und nicht vom meist bieder agierenden Gastgeber erwartet hatten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false