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Bundesliga: Hertha weiter im Tief

Hertha BSC ist in der Bundesliga zum sechsten Mal in Serie sieglos geblieben. Nach dem Derby gegen Energie Cottbus muss das Team von Falko Götz allmählich seine Uefa-Cup-Ambitionen aufgeben.

Berlin - Energie Cottbus hat erneut das Berlin-Brandenburg-Derby gewonnen und damit Hertha-Trainer Falko Götz weiter in die Bredouille gebracht. Dank des zehnten Saisontreffers von Top-Stürmer Sergiu Radu (47. Minute) und einer überragenden Leistung des früheren Berliners Gerhard Tremmel zwischen den Pfosten setzte sich der Aufsteiger am Freitagabend im Berliner Olympiastadion mit 1:0 (0:0) gegen Hertha BSC durch und feierte den vierten Auswärtssieg der Saison. Während sich die Cottbuser mit 31 Punkten etwas Luft im Abstiegskampf verschafften, verpassten die Berliner (34 Punkte) den Sprung auf den sechsten Platz in der Fußball-Bundesliga.

"Das war eine extrem geschlossene Mannschaftsleistung. Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs", sagte Energie-Trainer Petrik Sander. Ein Sonderlob hatte er für Matchwinner Tremmel parat: "Er hat gezeigt, dass wir uns auf ihn verlassen können. Das ist wichtig im Abstiegskampf." Berlins Regisseur Kevin Boateng trauerte den vergebenen Chancen hinterher: "Wir haben es verpasst, das Tor zu machen. Das Pech ist auf unserer Seite." Hertha-Trainer Götz sagte: "Das einzige, was nicht stimmt, ist das Ergebnis."

Im achten Berlin-Brandenburg-Derby der Bundesliga-Geschichte entwickelte sich von Beginn an ein temporeiches Spiel. In der stürmischen Anfangsphase der Gastgeber bewahrte Tremmel, der den verletzten Stammtorwart Tomislav Piplica hervorragend vertrat, seine Elf gleich zwei Mal vor einem Rückstand. Zunächst lenkte der 28-Jährige einen Schuss von Pal Dardai (5.) um den Pfosten, anschließend rettete er gegen Marko Pantelic (8.).

Die Gäste kamen erst nach rund 30 Minuten gefährlich vor das Hertha-Tor. Doch Timo Rost (26.) verzog nach einer Unsicherheit von Berlins Torwart Christian Fiedler, der am Morgen in den Zeitungen von einem angeblich bevorstehenden Wechsel von Jens Lehmann in die Hauptstadt erfahren hatte. "An Spekulationen beteilige ich mich nicht, es wird ja ständig mit Namen spekuliert", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß. Zudem dürfte der Verein kaum die finanziellen Mittel haben, den Nationaltorhüter vom FC Arsenal nach Berlin zu holen.

Verwehrter Elfmeter

Auf der anderen Seite konnte sich erneut Tremmel auszeichnen, der gegen Gilberto (33.) und Pantelic (37.) rettete. Glück hatte Cottbus wenig später, als Pantelic nach einem elfmeterreifen Trikotzupfer von Energie-Kapitän Kevin McKenna den Ball nicht an seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Tremmel vorbeibekam. Die beste Chance für die Gäste vergab vor der Pause Vragel da Silva (31.). Der Brasilianer brachte es fertig, aus drei Metern per Kopf das Ziel zu verfehlen.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel machte es Top-Stürmer Sergiu Radu dann besser. Auf Vorlage von Francis Kioyo war der Rumäne zur Stelle und traf aus kürzester Distanz. Die Hertha-Abwehr, in der Nationalspieler Arne Friedrich wegen einer Entzündung der Patella-Sehne fehlte, präsentierte sich alles andere als sicher. Zudem wirkte die Mannschaft nach dem Gegentor regelrecht geschockt. Kevin Boateng fand bei einem gefährlichen Flatterball (60.) ebenso seinen Meister in Tremmel wie Christian Gimenez (70.) und abermals Pantelic (71.) bei ihren Kopfbällen. (Von Jens Mende, dpa)

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