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Jos Luhukay (r.) war nach dem 0:1 von Augsburg ziemlich sauer, hat sich aber wieder beruhigt.

© dpa

Bundesliga im Blog: Hertha-Trainer Jos Luhukay: "Das Team braucht mehr Zeit"

Bei Hertha BSC haben sich die Gemüter nach dem 0:1 von Augsburg wieder beruhigt. Trainer Jos Luhukay nimmt jetzt die Mannschaft in die Pflicht. Beim HSV wird derweil Optimismus verbreitet - und Achtung: der Trainer öffentlich gelobt. Mehr dazu im Fußball-Blog am Montag.

15.00 Uhr: Es gibt Dinge im Fußball, die sehen nach einer Nacht Schlaf ein bisschen anders aus als unmittelbar nach einem verlorenen Spiel. Bei Herthas-Trainer Jos Luhukay war die Nacht ob der Rückreise vom Spiel in Augsburg zwar nicht sehr lang, aber zumindest lang genug, um ein paar Dinge gerade zu rücken. So relativierte Luhukay seine deutliche Kritik am Schiedsrichter am Tag nach dem 0:1 von Augsburg wieder etwas. Beim montäglichen Auslaufen war das vermeintliche Foul vor dem Elfmeter von Thomas Kraft an Raul Bobadilla zwar immer noch nur ein vermeintliches, Luhukay gab aber auch zu: "Wir sind noch nicht da, wo wir es uns erhofft haben. Das Team braucht mehr Zeit." Vor allem offensiv enttäuschte Hertha in Augsburg, was auch den Trainer überraschte: "Ich hatte gehofft, dass die Mannschaft das Spiel mit mehr Vertrauen angeht. Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig Initiative gezeigt und uns deshalb kaum Chancen erarbeitet." Wie haben Sie die Leistung der Berliner gesehen? Ist die Mannschaft gut genug, um schnell die Kurve zu kriegen?

13.30 Uhr: In dieser Woche müssen die Topklubs der Liga wieder in der Champions League antreten - für die Europapokalstarter ist es die dritte englische Woche in Folge. Ist die Belastung für die Fußballer zu hoch? Rudi Völler springt in dieser Angelegenheit Dortmund und Bayern bei. Die hatten sich angesichts ihres hohen Anteils an Nationalspielern in ihren Teams und gut belegten Krankenlagern schon in der vergangenen Woche kritisch über den Terminplan geäußert. Aber auch Leverkusen hat viele Ausfälle zu verkraften und derzeit folgt Spiel auf Spiel. Völler stellte daraufhin die Frage, warum zum Beispiel die Bundesliga-Saison so früh enden muss und im Mai nicht ein paar Wochen länger gespielt werden könnte. Was meinen Sie? Jammern die Fußballer zu viel oder ist die Belastung inzwischen tatsächlich auf einem kritischen Niveau angelangt?

12.35 Uhr: Beim Hamburger SV wird der Trainer gelobt. Und das vom Vorstandschef. Normalerweise ist das in der Bundesliga ein sicheres Zeichen für eine bevorstehende Entlassung, aber Joe Zinnbauer ist ja gerade erst drei Spiele im Amt. "Joe macht einen tollen Job. Er hat Leben in das Team gebracht. Der Trainer ist mit Leidenschaft dabei. Jetzt müssen nur noch die Erfolgserlebnisse her", sagte Dietmar Beiersdorfer. Aber was, wenn diese Erfolgserlebnisse weiter ausbleiben? Was denken Sie? Ist Joe Zinnbauer der richtige für den HSV oder kann dem Klub ein Trainer dieser Welt mehr helfen? Diskutieren Sie mit!

Beim FC Schalke 04 ist die Welt wieder im Lot.
Beim FC Schalke 04 ist die Welt wieder im Lot.

© Reuters

12.20 Uhr: Während bei Borussia Dortmund zumindest die Ergebniskrise ausgebrochen ist, scheint die Welt beim FC Schalke 04 wieder in Ordnung. Dabei hatte die Mannschaft bis zum vergangenen Dienstag noch kein einziges Pflichtspiel in der laufenden Saison gewonnen. Doch es folgten das 3:0 bei Werder Bremen und dann der Derby-Sieg gegen den BVB, der ohnehin alle Wunden heilt. Trainer Jens Keller, der nach Niederlagen gern mal in Frage gestellt wird, hat damit einmal mehr bewiesen, dass er seine Spieler sehr wohl erreicht. Und plötzlich liegt Schalke in der Tabelle vor Dortmund. Die Fans sind sowieso versöhnt und dürften am Montag mit bester Laune ihre Arbeitsplätze aufgesucht haben. Sicher ist aber auch: Die nächste Krise bei den Schalkern kommt bestimmt.

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12.00 Uhr: Bleiben wir noch kurz in Köln und widmen uns dem FC. Der hat ähnliche Probleme wie der HSV, er schießt keine Tore. Das wurde schon am 1. Spieltag beim zwangsläufigen 0:0 gegen eben jene Hamburger deutlich. Danach folgte dann ein 2:0 der Kölner in Stuttgart - und das war es. Seither stand bei der Mannschaft von Peter Stöger immer die Null. Gegen die Bayern beim 0:2 am Samstag verzichtete der Trainer des Aufsteigers gleich mal komplett auf seine Angreifer Simon Zoller und Yuya Osako. Ein bisschen sah es so aus, als hätte Stöger die Niederlage von vornherein als unvermeidbar angesehen und wollte die nur möglichst im Rahmen halten. Angst vor den Bayern oder zu wenig Durchschlagskraft im Sturm? Am nächsten Samstag spielt der 1. FC Köln in Frankfurt, dann vielleicht ja wieder etwas mutiger.

11.45 Uhr: Der Kabarettist Frank Lüdecke schreibt montags immer seine Bundesliga-Kolumne "Auslaufen mit Lüdecke". Diesmal hat er sich dem Rekord von Bayerns Xabi Alonso angenommen, der im Spiel beim 1. FC Köln unglaubliche 206 Ballaktionen hatte. Früher hieß das noch Ballkontakte, was bei Lüdecke einige grundsätzliche Fragen aufwirft. Lesen Sie die aktuelle Kolumne hier.

11.30 Uhr: Was macht eigentlich Bernd Schuster? Der ist derzeit arbeitslos und deswegen überall dort ein möglicher Kandidat, wo gerade ein Trainer entlassen wurde. Zum Beispiel also bei 1860 München. Die "Löwen" haben sich gerade von Ricardo Moniz verabschiedet, nicht aber von großen Zielen. Da passt einer wie Markus von Ahlen vielleicht nicht so ganz ins Bild, auch wenn gleich das erste Spiel unter seiner Leitung gegen Greuther Fürth gewonnen wurde. Die Frage ist allerdings, ob Bernd Schuster wirklich die ideale Wahl wäre? Zuletzt hat er ein Spanien eher erfolglos gearbeitet, beim FC Malaga musste er nach nur einem Jahr wieder gehen. Und in Deutschland war Schuster zuletzt im vergangenen Jahrtausend als Trainer tätig. Die Sechziger wollen sich Zeit lassen mit einer Entscheidung, ob es die dem Namen nach große Lösung gibt, bleibt also abzuwarten.

10.55 Uhr: Über Fairplay wird im Fußball gern geredet, wirklich zu sehen ist davon aber in der Regel wenig. Ausnahmen bestätigen immer wieder die Regel, zuletzt gesehen am Samstag in Paderborn. Dort hatte Gladbachs Christoph Kramer nach einem vermeintlichen Foul an Stefan Kutschke zunächst die Gelbe Karte gesehen. Kramer erregte sich zurecht, denn Kutschke war einfach nur weggerutscht. Der Paderborner war ehrlich genug, das dem Schiedsrichter mitzuteilen. Der nahm deshalb die Gelbe Karte wieder zurück und es ging mit Schiedsrichterball weiter. "Klasse, klasse, einfach klasse", lobte Borussen-Trainer Lucien Favre. Kutschke meinte nur: "Das ist doch selbstverständlich". Ist es das? Für Christoph Kramer nicht: "Ich glaube, ich hätte das umgekehrt nicht getan", gab der Weltmeister zu. Vielleicht tut er das dann ja in Zukunft.

10.30 Uhr: Die Dortmundern haderten zuletzt mit ihrem Verletzungspech. Und das Fehlen ihrer Kreativspieler Marco Reus oder Henrich Mchitarjan war beim 1:2 im Revier-Derby dann auch offensichtlich. Es gibt zur Abwechslung aber auch mal eine positive Nachricht aus dem Lazarett beim BVB. Und die kommt von Ilkay Gündogan. Der hat seit über einem Jahr kein Pflichtspiel mehr bestritten, hofft jetzt aber auf sein Comeback. "Nach der Länderspielpause endlich wieder im Kader zu stehen, das müsste eigentlich klappen", sagte der Nationalspieler im Kicker-Interview.

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10.00 Uhr: Nach der englischen Woche sortieren sich die Teams so langsam in der Tabelle der Bundesliga ein. Ganz oben thront natürlich der FC Bayern München. Die Mannschaft von Pep Guardiola brilliert zwar noch nicht wieder, gewinnt am wenigstens. Ganz anders Borussia Dortmund. Der BVB hat vor zwei Wochen in der Champions League gegen den FC Arsenal begeisternden Fußball gezeigt, danach aber kein Spiel mehr gewonnen: 0:2 in Mainz, 2:2 gegen Stuttgart und nun auch noch die 1:2-Derby-Niederlage beim FC Schalke 04.

Auch Bayer Leverkusen geht schon nach ein paar Wochen so ein bisschen die Puste aus. Was hat das Team von Roger Schmidt am Anfang der Saison noch für eine offensive Wucht entwickelt! Alles Schnee von gestern. In der englischen Woche gab es in drei Spielen zwei Tore, immerhin aber noch vier Punkte. Den Bayern droht also von den vermeintlich härtesten nationalen Konkurrenten derzeit kaum Gefahr, anders verhält es sich da schon auf internationaler Bühne.

Da spielen die Münchner am Dienstag (18 Uhr) bei ZSKA Moskau in der Champions League und mussten schon zwei Tage vor dem Anpfiff eine Schrecksekunde überstehen. Die Mannschaft wurde in ihrem Teamhotel von einem Feueralarm aufgeschreckt. Anderthalb Stunden musste das Team deshalb das Ritz Carlton in Moskau verlassen und in Decken gehüllt auf dem Gehweg ausharren. Später warteten Spieler, Trainer und Betreuer in einem nahe liegenden Restaurant, ehe sie wieder in ihre Hotelzimmer zurückkehren konnten, berichtet dpa.

Solche Probleme hätte der Hamburger SV gern. Auch unter dem neuen Trainer Joe Zinnbauer bleibt die Mannschaft glück- und vor allem sieglos. Dabei sah das phasenweise beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt gar nicht mal so schlecht aus. Aber wie sagte einst schon Andreas Brehme. "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Der hatte zwar auch mal richtig Gold am Fuß, aber das liegt noch länger zurück als ein HSV-Sieg in der Bundesliga.

Was glauben Sie? Bleibt die Erstliga-Uhr in Hamburg nach dieser Saison endgültig stehen? Wird der Kampf um die Meisterschaft wieder so langweilig wie in der vergangenen Saison? Und was ist eigentlich mit Hertha BSC? Hat die Mannschaft in Augsburg wirklich nur deswegen verloren, weil der Schiedsrichter einen Elfmeter gab, der "nie und nimmer einer war", wie Trainer Jos Luhukay sagte?

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