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© dpa

Bundesliga im Test: Das verflixte zweite Jahr

Am 15. August beginnt die Fußball-Bundesliga. In unserer Serie testen wir die Vereine auf Stars, Stimmung und Chancen. Heute Folge acht: Der Karlsruher SC hat die besten Spieler der starken Aufstiegssaison an die Konkurrenz verloren.

Was hat sich verbessert?

Wenig, dafür hat sich in Baden vieles verschlechtert. Der Karlsruher SC hat mit seinem Etat von 17 Millionen Euro eben wenig Spielraum für einschneidende Verbesserungen.

Wer sind die Stars?

Die bessere Frage lautet: Wo sind die Stars hin? Das Team hat seine beiden Galionsfiguren verloren. Mittelfeldorganisator Tamas Hajnal tritt künftig für Borussia Dortmund gegen den Ball und Abwehrchef Mario Eggimann verteidigt nun bei Hannover 96. Freistoßexperte Hajnal war der Mann für die vielen erfolgreichen Karlsruher Standards: Er erzielte vergangene Saison acht Treffer. Der kopfballstarke Eggimann kam immerhin auf fünf Tore. Der vom VfB Stuttgart gekommene Antonio da Silva soll nun an Hajnals Stelle treten und die Angreifer mit Pässen versorgen – Stürmer Sebastian Freis ist immerhin noch geblieben. Acht Treffer hat er vergangene Spielzeit erzielt, für Karlsruher Verhältnisse hat er vielleicht am ehesten den Status eines Stars, den auch Maik Franz bei den Fans genießt. Der kantige und temperamentvolle Verteidiger ist jetzt sogar Mannschaftskapitän.

Welche Taktik ist zu erwarten?

4-2-3-1: Trainer Edmund Becker wird weiter auf seine zwei defensiven Mittelfeldspieler vor den vier Abwehrspielern setzen. Schließlich wird der im Vergleich zur Vorsaison personell geschwächte KSC vor allem auf die Defensive viel Wert legen müssen.

Wer hat das Sagen im Verein?

Der Trainer ist der Star. Der 52 Jahre alte Edmund Becker geht in seine vierte Saison als Coach der Karlsruher Profis, 2005 hatte er den damaligen Zweitligisten vor dem Abstieg gerettet und dann 2006/2007 in die Bundesliga geführt. Der mit Becker erreichte 11. Platz war im ersten Bundesligajahr mehr, als sich der Klub erhofft hatte. Der Trainer hat seinen Vertrag kürzlich bis 2010 verlängert. Selbst bei einem Abstieg muss er wohl kaum um seinem Arbeitsplatz fürchten.

Wie ist die Stimmung im Stadion?

Das Wildparkstadion ist alt und zu klein. Geld für einen Neu- oder Umbau hat der Klub nicht, er ist auf das Wohlwollen der Stadt angewiesen. Daran hat sich noch nichts geändert, ein anhaltendes Stimmungshoch unter den Fans könnte helfen. 28 840 Fans kamen im Schnitt in die kaum mehr fassende Zuschauer Arena, das Stadion war also fast immer ausverkauft. Doch wie werden die treuen Fans nun mit gut möglichen Misserfolgen umgehen? Das ist die große Frage.

Welche Platzierung ist zu erwarten?

Das verflixte zweite Jahr kann für den Karlsruher SC ein ganz bitteres werden. Nach der unfassbar guten Hinrunde in der Vorsaison, die in einem Ausflug auf Platz zwei gipfelte, kam in der Rückrunde der Absturz. In den letzten zwölf Partien gewannen die Badener nur einmal und wurden am Ende mit einem 0:7 vom Hamburger SV aus der Saison verabschiedet. Angesichts der namhaften Abgänge, der weitgehend unprominenten Zugänge und der nicht vorhandenen finanziellen Mittel braucht es schon Überraschungen, damit der KSC den Abstiegskampf übersteht.

Morgen testen wir: Hertha BSC.

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