zum Hauptinhalt
Hleb_Pogrebnjak

© dpa

Bundesliga im Test: Stuttgart: Die Sommershopper

Dem VfB Stuttgart ist mit den Zugängen Alexander Hleb und Pawel Pogrebnjak alles zuzutrauen – zumal die Einkaufstour noch nicht beendet sein dürfte.

Was hat sich verbessert?

Eindeutig die Qualität der Mannschaft. Die Einkäufe Alexander Hleb (ein Jahr ausgeliehen vom FC Barcelona) und Pawel Pogrebnjak (kam für fünf Millionen Euro Ablösesumme von St. Petersburg) stehen für internationale Klasse. Vor allem Hleb gilt als Ausnahmespieler, der bei Arsenal London und dem FC Barcelona reifte. Auf alles andere muss der Klub am Neckar noch ein Weilchen warten. Derzeit wird die „Mercedes-Benz-Arena“ in ein reines Fußballstadion ausgebaut. „Wir werden eines der schönsten Stadien Europas bekommen“, sagt Manager Heldt. Der Nachteil: Bis zur Winterpause 2011 wird auf einer Baustelle gespielt.

Wer sind die Stars?
Die klare Nummer eins ist ein Neuer: Alexander Hleb, den selbst Teamchef Markus Babbel als Schwaben bezeichnet. Der Weißrusse steht in der Popularität weit vor Jens Lehmann und Babbel selbst. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler spielte von 2000 bis 2005 in Stuttgart, sein schwäbischer Berater Uli Ferber und dessen klubnahes Umfeld sind für Hleb eine Art Ersatzfamilie. Er spricht von Stuttgart als „meinem Zuhause“ und besitzt dort Immobilien. Cacau ist mit seiner bescheidenen Art beliebt, und auf welchem Platz der schwäbischen Beliebtheitsskala Pogrebnjak landet, ist auch einfach zu bestimmen: Das entscheiden seine Tore.

Welche Taktik ist zu erwarten?
Ohne Hleb wird es auf ein 4-4-2 mit zwei Sechsern hinauslaufen, wie bisher auch. Wenn Hleb allerdings fit ist – er trainiert erst seit etwa zehn Tagen wegen des späteren Saisonstarts in Spanien –, wird er in Stuttgart hinter den beiden Spitzen spielen. Dann könnten die beiden Flügelspieler im Mittelfeld wegfallen. Das Spiel aber wird in Zukunft ganz auf den schnellen und trickreichen Hleb ausgerichtet.

Wie viel Macht hat der Trainer?
Markus Babbel steht vor einer echten Herausforderung. Es war die erste Vorbereitung unter seiner Regie und er war oft nicht anwesend, weil er in Köln zum Trainerlehrgang musste. Das wird sich die nächsten neun Monate nicht ändern. Der Pendelverkehr (montags bis mittwochs in Köln) erfordert eine gute Planung. Wenn es aber in Stuttgart sportlich schwierig wird, wird Babbel eine Pause einlegen und den Unterricht an der Sporthochschule nachholen.

Was erwarten die Fans?
Zuerst einmal die Qualifikation für die Champions League. Und in der Bundesliga, das scheint für die Anhänger festzustehen, tritt der VfB diesmal nicht an, weil er sich mit Ach und Krach für die Europa League qualifizieren will. Mit Hleb und Pogrebnjak gelang es, internationales Flair zu verpflichten, das stärkt das Selbstvertrauen der Stuttgarter Fans – und steigert die Erwartungen.



Was ist in dieser Saison möglich?

Alles. Aber das hängt auch davon ab, ob sich in der Liga wieder ein dominantes Team herauskristallisiert wie etwa Bayern München, der VfL Wolfsburg, 1899 Hoffenheim oder der Hamburger SV. Denn Stadionumbau und der Fernstudent Babbel dürften zu verkraften sein. Die Stuttgarter können weit vorne landen, vor allem, wenn sie noch einmal ein paar der insgesamt 35 Millionen Euro aus dem Gomez-Transfer in die Hand nehmen und noch eine weitere Verstärkung fürs rechte Mittelfeld einkaufen.

Morgen: FC Bayern München. Alle Folgen zum Nachlesen: www.tagesspiegel.de/fussball

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false