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Bundesliga: Nächste Ohrfeige für Leverkusen

Bayer Leverkusen ist völlig von der Rolle. Drei Tage nach der 0:3-Heimpleite im Uefa Cup erlebte das Werksteam am Ostersonntag beim 1:4 gegen den VfL Bochum gleich das nächste Debakel.

Leverkusen - Vor 22.000 Zuschauern trafen Karim Haggui (8./Eigentor), Anthar Yahia (16.) und Theofaniks Gekas (22./90.) mit seinem 15. und 16. Saisontor für die starken Gäste, die erstmals in dieser Spielzeit den zweiten Sieg in Folge einfuhren und sich vom 16. auf den elften Platz verbesserten. Stefan Kießling gelang nur noch der Anschlusstreffer (62.). Wegen Schiedsrichterbeleidigung sah der Jung-Nationalspieler dann auch noch die rote Karte (80.). Leverkusens Kapitän Bernd Schneider bekam zudem in seinem 275. Bundesliga-Spiel die fünfte gelbe Karte. Der 33-Jährige ist damit im nächsten Spiel bei Bayern München gesperrt.

"Ein schönes verspätetes Ostergeschenk. Wir haben in der ersten Halbzeit Leverkusens Unkonzentriertheiten konsequent genutzt. Es war an der Zeit für einen Big Point. Ein sehr wichtiger Sieg für die Moral und die Psyche", analysierte Bochums Trainer Marcel Koller. Nach fünf Bundesliga-Spielen in Folge ohne Niederlage hätte Leverkusens Generalprobe fürs Viertelfinal-Rückspiel in Pamplona schlechter kaum verlaufen können. Ähnlich wie gegen Osasuna begann auch Bayers Liga-Alltag mit Frust. Bereits in der 8. Minute rutsche Bayers tunesischer Nationalspieler Karim Haggui in eine Flanke von Dennis Grote und fälschte den Ball unhaltbar für seinen Torhüter René Adler ab. Nur acht Minuten später wurde die unsichere Abwehr des Tabellenfünften bereits das zweite Mal düpiert. Ohne großen Widerstand köpfte Anthar Yahia nach Grotes Hereingabe das 2:0.

Haggui verschuldet auch 0:3

Das Team von Trainer Michael Skibbe wirkte wie gelähmt und leistete den Bochumern durch unpräzise Abspiele, Abstimmungsprobleme und Konzentrationsmängel unfreiwillig Entwicklungshilfe. "Wir wollen die hohe Belastung der Leverkusener ausnutzen", hatte Bochums Manager Stefan Kuntz gehofft. Tatsächlich fehlte den Platzherren in ihrem 41. Pflichtspiel der Saison die geistige Frische. Ein weiteres Beispiel dafür war der unbehinderte Rückpass des unglücklichen Haggui in der 22. Minute. Gekas, von Leverkusen umworben, antizipierte die Situation und sorgte mit seinem achten Tor im siebten Spiel für klare Verhältnisse. Für Haggui war der Arbeitstag jetzt zuende. Skibbe wechselte Andrej Woronin ein, aber es blieb bei Offensivbemühungen.

Von der erwarteten Trotzreaktion der Leverkusener war erst im zweiten Durchgang zumindest teilweise was zu sehen. Schneider hatte in der 49. Minute die erste echte Torchance. Nach Kießlings sechstem Saisontor zum 1:3 (62.) kehrte sogar nochmal Hoffnung zurück. Schneider traf in der 70. Minute nur die Latte - zu mehr reichte es nicht mehr. Im Gegenteil. René Adler verschuldete in seinem sechsten Liga-Einsatz kurz vor dem Schlußpfiff noch das 1:4. Den Bochumern genügte auch ohne ihren suspendierten Kapitän Thomas Zdebel, wegen der zehnten gelbe Karten nicht dabei, intelligentes Raumverhalten und eine taktisch disziplinierte Leistung zum neunten Saisonsieg. (Von Morten Ritter, dpa)

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