zum Hauptinhalt
325482_0_f63c8048.jpg

© dpa

Bundesliga: Schalke siegt im Revierderby

Der FC Schalke 04 bleibt nach einem 2:1-Sieg über Borussia Dortmund im 135. Revierderby auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze.

Auf der Titelseite ihres Vereinsmagazins hatten die Schalker ihre eigene Farbenlehre des Fußballs verkündet. „Für die Gelben sehen wir schwarz.“ Und sie behielten recht. Zwar strahlte nach Nuri Sahins Elfmetertor (47. Minute) in der Gelsenkirchener Arena zunächst das Dortmunder Gelb. Doch Benedikt Höwedes (66.) und Ivan Rakitic (83.) drehten das 135. Revierderby in der zweiten Hälfte noch zugunsten der Heimelf und verliehen der Partie eine königsblaue Grundierung, die manchem Dortmunder Borussen wie trauriges Schwarz vorgekommen sein dürfte. Dank des Sieges ist der FC Schalke 04 bis auf einen Punkt an Bundesligatabellenführer Bayer Leverkusen herangerückt, der den Abstand aber am Samstag wieder vergrößern kann.

Vor dem Spiel hatte es vereinzelte verbale Scharmützel gegeben und natürlich die offiziellen Aufrufe, doch bitte friedlich zu bleiben. Auf dem Rasen und auch auf den Rängen war von ungesunder Rivalität erst einmal nichts zu spüren. Beide Parteien lieferten einander einen intensiven, aber nicht sonderlich aufregenden Kampf. In der ersten Hälfte wirkte das Spiel der Dortmunder ein wenig gefälliger, führte aber nur zu einer wirklich guten Chance: Von einem Fehler Rafinhas begünstigt, scheiterte Kevin Großkreutz am Gelsenkirchener Torhüter Manuel Neuer – jener Großkreutz, den die Schalke-Fans mit wütenden Pfiffen empfingen und später durch das Spiel begleiteten. Der vorlaute Jungprofi hatte vor der Saison gesagt, er hasse Schalke „wie die Pest“, und in der vergangenen Woche nachgelegt. Von einer Sportzeitschrift aus dem Boulevard verführt, hatte Großkreutz beim Ausfüllen eines Fragebogens angegeben, wenn sein Sohn Schalke-Fan werden sollte, „kommt er ins Heim“. Was witzig wirken sollte, erzürnte das Schalker Fußballvolk.

Derby kommt nur schwer in Schwung

Ob Witz oder Spielwitz: Das Derby kam nicht so recht in Schwung. Dennoch hätten die Schalker vor der Pause durchaus in Führung gehen können. Die vergebene Kopfballchance von Marcelo Bordon, die Zidan auf der Linie stehend vereitelte, konnten die Königsblauen noch verkraften. Aber kurz nach dem Seitenwechsel fuhr ihnen mehr als ein Schreck in die Glieder. Ivan Rakitic, der im eigenen Strafraum aushalf, trat dem Dortmunder Stürmer Nelson Valdez auf den Fuß und animierte Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin zum Elfmeterpfiff. Sahin nutzte den Strafstoß kaltschnäuzig zum Führungstreffer, der auf das ganze Stadion wie ein Muntermacher wirkte. Der Nachbarschaftsstreit wurde nun bissiger geführt. Die Schalker waren in eine Situation geraten, die ihnen nicht sonderlich liegt. Statt auf ihre Chance zu warten, mussten sie die Initiative ergreifen. Das taten sie auch. Die erste Rate des Lohns hatte allerdings wie so oft Standardformat. Verteidiger Höwedes verwertete eine Freistoßflanke von Lukas Schmitz mit dem Kopf zum Ausgleich.

Einmal in Fahrt, fanden die Schalker Gefallen am Offensivspiel und zeigten, dass ein Punkt ihnen nicht genügte, zumal nach der Niederlage am letzten Wochenende in Wolfsburg. Der BVB vermochte sich aus dem Belagerungszustand nur noch selten mit Gegenstößen zu befreien, stemmte sich aber entschlossen gegen die Angriffe. Dennoch gelang Rakitic in einer rasanten Schlussphase der sehenswerte Siegtreffer, der Schalke letztlich für den größeren Willen belohnte.

Zur Startseite