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Bundesliga: Schalke spielt sich an die Spitze

Mit dem ersten Sieg in Bremen seit acht Jahren hat Schalke 04 Werder von der Spitze der Tabelle verdrängt. Spielgewinner war Peter Lövenkrands mit den zwei entscheidenden Treffern.

Bremen - In einem spannenden und abwechslungsreichen Spitzenspiel vor 42.400 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion besiegten die Königsblauen den ohne den gelbgesperrten Torsten Frings spielenden SV Werder am Sonntagabend wie im Hinspiel mit 2:0 (1:0). Damit übernahmen sie die Tabellenführung drei Punkte vor den Hanseaten und schon elf Zähler vor Meister Bayern München, der hinter dem VfB Stuttgart nur Platz vier belegt. Peter Lövenkrands gelangen in der 20. und 73. Minute die spielentscheidenden Treffer. Es waren 2007 die ersten Gegentore der Bremer, die nach 78 Tagen und sechs Siegen in Serie die vierte Saisonniederlage besiegelten.

"Ich bin traurig, dass wir nicht besser gespielt haben", sagte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs. "Schalke hat verdient gewonnen. Sie waren aggressiver, haben im Mittelfeld gut zugestellt und es uns sehr schwer gemacht." Ohne den gelbgesperrten und an allen Ecken und Enden fehlenden Frings konnte Werder nie den gewohnten Angriffswirbel entfachen. Dagegen nutzte die Gelsenkirchener jede Chance zum Pass in die Spitze und brachten die Gastgeber damit in arge Nöte.

"Ich bin sehr glücklich über meine Tore. Ich glaube, wir waren besser und haben den Sieg verdient", sagte Torschütze Lövenkrands, der die nicht sattelfeste Bremer Abwehr ein ums andere Mal vor Probleme stellte. So hätte der Däne in der 54. Minute schon alles klar machen können. Auch Nationalmannschafts-Rückkehrer Kevin Kuranyi "verschonte" den entthronten Tabellenführer (57.), als er an einer Lincoln-Hereingabe vorbei rutschte. Nur wenige Sekunden später versagte Schiedsrichter Herbert Fandel, der nicht seinen besten Tag hatte und zehn Gelbe Karten verteilen musste, den Gästen einen Strafstoß, als Kuranyi von Naldo umgerissen wurde.

Werder musste ohne Fünf auflaufen. Neben den Langzeit-Verletzten Frank Baumann, Patrick Owomoyela und Ivan Klasnic fehlten auch Keeper Tim Wiese, den wie in Leverkusen Andreas Reinke wieder gut vertrat, und Torsten Frings. Für den gelbgesperrten Nationalspieler brachte Trainer Thomas Schaaf überraschend Christian Schulz. Bei Schalke konnte Lincoln spielen. Und der Spielgestalter ("Ich habe wieder höllische Schmerzen") trumpfte eindrucksvoll auf. Wie erstmals in der 20. Minute, als er den ungewohnt unbeweglichen Per Mertesacker narrte, unbedrängt quer durch den Strafraum zu Lövenkrands flankte, der per Scherenschlag den allein gelassenen Reinke überwand. Später hatte der Däne mit einem Distanzschuss (39.) Pech.

Starke Schalker Abwehr

Mirko Slomka musste ohne Levan Kobiashvili, Gerald Asamoah, Christian Pander und Rafinha auskommen. Für den gelbgesperrten Brasilianer ließ der Schalker Trainer Tim Hoogland verteidigen. "Er ist schnell und kopfballstark", erklärte er sein glückliches Händchen. Denn gegen die gut gestaffelte Abwehr bissen sich die Bremer Angreifer um Miroslav Klose die Zähne aus. Diego blieb blass wie Tim Borowski, der die einzige große Chance der Bremer vor der Pause (37.) vergab, weil 04-Keeper Manuel Neuer glänzend parierte.

"Wir haben die Bremer häufig zu Fehlern gezwungen", sagte Schalkes Manager Andreas Müller. Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Zwar versuchte Werder dem Spiel noch eine Wende zu geben. Doch Schalke schlug eiskalt zurück: Nach einer Kombination über Lincoln und Kuranyi kam der Ball in der 73. Minute zu Lövenkrands, der Reinke abermals keine Abwehrchance gab und Treffer Nummer zwei markierte. Das Spiel war entschieden, zumal der Bremer Elan nachließ und die Chancen trotz Einwechslung von Aaron Hunt Mangelware blieben. (Von Michael Rossmann, dpa)

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