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© dpa

Bundesliga: Schalke vorläufig vorn

Schalke gewinnt 1:0 gegen Mainz. Zumindest für einen Tag erobern die Knappen die Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga.

Die sogenannte Herbstmeisterschaft hat für Schalkes Trainer Felix Magath „keine Bedeutung“ – auch wenn seine Mannschaft Schalke 04 diesem Pseudotitel so nah ist wie lange nicht mehr. Dank eines mühelosen, aber nicht besonders schmuckvollen 1:0 (1:0)-Sieges über den harmlosen Aufsteiger FSV Mainz 05 haben die Schalker mindestens für eine Nacht die Spitze der Bundesligatabelle übernommen. Der Tabellenzweite Bayer Leverkusen braucht nun an diesem Samstag einen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach, um Schalke wieder vom ersten Platz zu verdrängen. Magath war es aber vor allem wichtig, zum Ende der Hinrunde drei weitere Punkte einzufahren, unabhängig von der Situation an der Tabellenspitze. Seine Mannschaft habe „eine hervorragende Hinrunde gespielt, egal ob Platz eins oder zwei dabei herauskommt“, hatte Magath schon vor der Begegnung gesagt. So oder so werde das Team von diesem Fundament „in der Rückrunde profitieren“. Am Freitagabend profitierte Schalke von der Schwäche der Mainzer – und von Jefferson Farfans Tor aus der zwölften Minute.

Die Mainzer waren nach Gelsenkirchen gekommen, um den Schalkern das Spiel zu zerstören. Doch auch dazu fehlte es ihnen an Cleverness. „Wir haben in vielen Situationen die falsche Entscheidung getroffen, vor allem im Passspiel waren wir zu schlampig“, sagte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel. Sein Team ließ Schalke von Beginn an gewähren. Bei frostigen Temperaturen, die durch das geschlossene Dach in der Arena ein wenig gemildert wurden, brachten die Schalker sofort Schwung ins Spiel und gingen in Führung. Jefferson Farfan nutzte einen präzisen Steilpass des jungen Mittelfeldspielers Lewis Holtby mit einem technisch anspruchsvollen Heber zum Führungstreffer. Und schon feierten die Fans des FC Schalke ihre Elf als „Spitzenreiter, Spitzenreiter“. Ihre Mannschaft schien spielend zum Sprung an die Spitze anzusetzen, auch ohne Verteidiger Rafinha, einen der Leistungsträger, den eine Erkältung außer Gefecht gesetzt hatte.

Angesichts des frühen Tores fiel es dem Favoriten leicht, das Spiel zu dominieren und den Gegner zu beherrschen. Allerdings gelang es den Schalkern nicht, frühzeitig auch im Ergebnis klare Verhältnisse zu schaffen. „In der Chancenverwertung waren wir heute nicht so konsequent, obwohl wir da sonst eigentlich ganz gut sind“, sagte Schalkes Trainer Felix Magath. Was Schalke im Abschluss versäumte, hätte der Mainzer Torwart Heinz Müller beinahe unfreiwillig nachgeholt, als er einen Eckball von Ivan Rakitic mit der Faust gegen die Latte seines Tores lenkte. Die lethargischen Mainzer zeigten kein ernsthaftes Bemühen, den Gegner in Bedrängnis zu bringen; sie brachten im ersten Durchgang nicht einmal den Ansatz einer Torchance zustande.

Noch bevor die fünfzehn Minuten Pause herum waren, kehrten die Schalker auf den Rasen zurück – sie konnten den Wiederanpfiff kaum erwarten, und Kevin Kuranyi zeigte bei einem Schuss ans Außennetz auch sofort wieder Tatendrang. Doch die Schalker hatten in der ersten halben Stunde des Spiels mehr versprochen, als sie später zu halten vermochten. Der gute Wille ging nicht einher mit Kreativität und Präzision. Je länger es dauerte, desto weniger schön wurde das Spiel. Dennoch bot sich kurz vor Schluss Kuranyi die Chance zu einem zweiten Tor.

Was schon am Anfang leicht ausgesehen hatte, wurde für Schalke nie wirklich schwierig, vor allem wegen des schwachen Gegners. Aber es reichte nur zu einem glanzlosen Erfolg. Den feiernden Fans war es letztlich egal. Sie feierten die Ankunft an der Spitze. Mindestens für eine Nacht.

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