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Marius Ebbers (m.) erzielte den entscheidenden Treffer.

© AFP

Bundesliga: St. Pauli kontert sich zum Sieg

Hannover 96 hat den Sturm auf Rang zwei der Fußball-Bundesliga verpasst. Am Freitagabend unterlag das Team von Trainer Mirko Slomka im eigenem Stadion gegen Aufsteiger FC St. Pauli.

Von Christian Otto

Für die schöne Regel des Fußballs, dass Höhenflüge meistens ganz unerwartet enden, hat Hannover 96 gestern einen weiteren Beweis geliefert. Der passive und meistens viel zu umständliche Auftritt im Heimspiel gegen den FC St. Pauli wurde mit einer 0:1 (0:1)-Niederlage bestraft. Stürmer Marius Ebbers erzielte das Tor des Abends und besiegelte damit einen Fußballabend der Ersten Bundesliga, an dem die Hamburger nicht nur frecher, sondern auch deutlich schlauer gespielt hatten als der vermeintliche Favorit.

„Wir haben es dem Gegner schwer gemacht, ins Spiel zu kommen“, sagte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski. „Und vorne sind wir immer für ein bisschen Gefahr gut.“ Da war gleich dieser Angriff zur Begrüßung. Die Mehrheit der 49 000 Zuschauer hatte noch gar nicht richtig Platz genommen, da war Bastian Oczipka auf seiner linken Seite bereits auf und davon gelaufen. Und der Linksverteidiger des FC St. Pauli brachte in der sechsten Minute auch noch das Kunststück fertig, eine Flanke aus vollem Lauf millimetergenau auf Ebbers zu zirkeln. Die Vorarbeit und der perfekte Kopfball waren sehenswert. „Das war ein wunderbarer Konter“, schwärmte Hannovers Trainer Mirko Slomka. „Wir haben leider nie in unser Spiel gefunden.“

Von einer Bodenhaftung, die man nicht verlieren wollte, war in Hannover oft die Rede, als vor der Partie eifrig ausgerechnet wurde, wie die Mannschaft mit einem weiteren Sieg sogar noch bis auf den zweiten Tabellenplatz hätte vorstoßen können. Die guten Vorsätze blieben im matschigen Rasen stecken. Von der Mischung aus Einsatzbereitschaft und Spielwitz, die das Team vor kurzem noch beim 4:1 gegen Werder Bremen gezeigt hatte, war wenig bis gar nichts übrig geblieben. Und wenn Manuel Schmiedebach einmal zu einem seiner schönen Dribblings ansetzen wollte, dann stoppten ihn seine Rivalen meistens durch ein schnelles Foul.

Was Hannover nicht verkraften konnte, war neben der passiven Spielweise des Rivalen der Ausfall des bisher besten Stürmers. Ohne Didier Ya Konan, der wegen einer Bänderverletzung im Knie nicht eingesetzt werde konnte, war Mohammed Abdellaoue als einzige echte Spitze viel zu sehr auf sich alleine gestellt. Trainer Slomka korrigierte seine Aufstellung erst nach einer Stunde, als er mit dem Finnen Mikael Forssell einen zweiten Stürmer einwechselte. Zehn Minuten vor Schluss verlor Hannover auch noch Verteidiger Karim Haggui, der wegen einer Notbremse gegen Matthias Lehmann die Rote Karte sah.

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