zum Hauptinhalt
Plädiert zumindest indirekt für den Ausschluss des VfL Wolfsburg aus der Bundesliga: Wolfsburg-Manager Klaus Allofs.

© dpa

Bundesliga: Unsere Fragen an den 21. Spieltag

Wo menschelt es noch? Wo herrscht helle Aufregung? Und wo sind die Ordnungskräfte an diesem Wochenende besonders gefragt? Stefan Hermanns beantwortet die wichtigsten Fragen an den 21. Spieltag.

Wo menschelt es noch?

Der künftige Traditionsverein Rasenballsport Leipzig (ab dem Jahr 2109 n. Chr. etwa) setzt der kalten Logik des Kapitalismus, die auch im Fußball immer mehr um sich greift, ein Stück Menschlichkeit entgegen. Bei Rasenballsport Leipzig werden leitende Angestellte nicht schnöde auf die Straße gesetzt, sie werden schonend in die Arbeitslosigkeit begleitet. Trainer Alexander Zorniger (Bilanz: zwei Aufstiege in zwei Jahren) hätte noch bis zum Sommer weiterarbeiten dürfen, hat dieses Angebot aber seltsamerweise dankend ausgeschlagen und von sich aus gekündigt.

Macht aber nichts. Eine Abfindung bekommt er trotzdem – und zwar eine sehr gefühlvolle Abfindung, wie Oliver Mintzlaff, der zu Recht weltberühmte Vorstandsvorsitzende des künftigen Traditionsvereins (ab dem Jahr 2109 n. Chr. etwa), verkündet hat. FadS fragt sich allerdings, wie eine gefühlvolle Abfindung aussehen könnte. Bekommt Zorniger künftig jede Woche einen großen Strauß redbullroter Rosen nach Hause geliefert?

Wo herrscht helle Aufregung?

Die Bundesliga befindet sich im Zustand fiebriger Nervosität, seitdem bekannt geworden ist, welche Erlöse die Premier League künftig aus dem Verkauf ihrer Fernsehrechte erwarten darf. Den Klubs wird nicht mehr sehr viel Geld zur Verfügung stehen, sondern (frei nach Pep Guardiola) sehr, sehr, sehr viel Geld. Markus Gisdol, Trainer des Niedriglohnvereins TSG Hoffenheim, hat bereits vor den globalen Auswirkungen des Deals gewarnt: „Das ist natürlich extrem. Da müssen wir schon aufpassen, dass da nichts verrutscht.“ Er hat damit allerdings nicht gemeint, dass die Maßstäbe verrutschen, wenn die Gehälter der Fußballer in noch unappetitlichere Höhen steigen.

Gisdol hat vor allem seiner Angst Ausdruck verliehen, dass die englischen Klubs den deutschen demnächst die Fußballer abwerben könnten. Dabei ist die Lösung des Problems, wie auch die Bundesligisten (frei nach Pep Guardiola) mehr, mehr, mehr Geld vom Fernsehen bekommen, ganz einfach. „Es müssen einfach mehr Menschen Pay-TV schauen“, hat Klaus Allofs, der Manager des VfL Wolfsburg, verraten. Oder, um es mal auf den Punkt zu bringen: Allofs plädiert dafür, Leverkusen, Hoffenheim und Wolfsburg aus der Bundesliga auszuschließen.

Wo sind die Ordnungskräfte besonders gefragt?

In Mönchengladbach könnte es am Samstag Probleme geben, das Vermummungsverbot durchzusetzen. Das liegt daran, dass dann gleich zwei Feiertage zusammen fallen: das rheinische Derby der Borussia gegen den Lieblingshassverein aus Köln und der rheinische Karneval, der die Menschen dazu treibt, sich als jemand anderer auszugeben.

Neben Bengalos und Stichwaffen sind daher im Borussia-Park diesmal auch die jahreszeittypischen Masken verboten – zumindest für Menschen, die älter als zehn sind, kahlrasierte Köpfe haben, Stiernacken und Oberarme wie Eichenstämme. Kostümierungen, wie sie Kölns Stürmer Anthony Ujah (Foto) in dieser Woche präsentiert hat, sind hingegen zulässig.

Und sonst?

Könnte man meinen, dass es mit der Stimmung beim VfB Stuttgart gerade nicht zum Besten steht. Der Klub ist seit dem Wochenende wieder Tabellenletzter der Bundesliga, außerdem hat er seit der Gründung des künftigen Traditionsvereins Rasenballsport Leipzig (ab dem Jahr 2109 n. Chr. etwa) kein Tor mehr erzielt. Aber von wegen. Trainer Huub Stevens hat vor dem Auswärtsspiel in Hoffenheim offiziell verkündet: „Ich bin gut gelaunt.“ Als ob daran jemals jemand gezweifelt hätte.

Zur Startseite