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Franck Ribery möchte so gerne einen goldenen Ball.

© dpa

Bundesliga: Unsere Fragen an den 3. Spieltag

Oft sind es die kleinen Dinge, die im Fußball zählen. Zum Beispiel der erste Punkt in der Bundesliga nach 28 Jahren. Unsere Fragen an den 3. Spieltag - vom Ärger auf der Putenfarm bis hin zum Jubiläum, das keinen mehr interessiert.

Was gibt es zu feiern (1)?

Eintracht Braunschweig hat so lange darben müssen, dass sich der Verein jetzt auch an kleinen Dingen erfreuen kann. Zwei Niederlagen zum Start in die neue Saison sind für Trainer Thorsten Lieberknecht jedenfalls noch lange kein Grund, in Trübsal zu verfallen. Immerhin, so Lieberknechts Argumentation, hat der Klub seit 28 Jahren in der Bundesliga nicht mehr auf einem Abstiegsplatz gestanden. Genauer gesagt: seit 28 Jahren und zwei Spieltagen. Okay, 28 Jahre davon hat die Eintracht auch nicht in der Bundesliga gespielt. Dafür stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Serie auch nach dem dritten Spieltag noch Bestand hat. Der nächste Heimgegner Eintracht Frankfurt ist offiziell zertifizierter Lieblingsgegner der Braunschweiger: Gegen keinen Klub haben sie häufiger gewonnen, gegen keinen in Heimspielen mehr Tore geschossen. Außerdem sind Siege gegen den Tabellenletzten natürlich Pflicht.

Was gibt es zu feiern (2)?

Pst, nicht weitersagen: Die Bundesliga wird 50. Hätte man fast übersehen, nachdem die DFL seit ungefähr einem Jahr ein Jubiläumsfeuerwerk nach dem nächsten abbrennt. Aber was kommt jetzt? Die große Leere? Einfach nur Fußball? Zum Glück steht das nächste Jubiläum an. Die Zweite Liga wird 40. Schon in einem Jahr.

Was plant Franck Ribéry?

Kurzfristig den Gewinn des Goldenen Balles für den besten Fußballer Europas, langfristig den Erwerb der bayrischen Staatsangehörigkeit. „Ich bin ein Münchner, ein Bayer“, hat der Franzose jetzt bekundet. „Ich könnte hier mein ganzes Leben bleiben, warum nicht?“ Hierzulande ist Ribéry (Foto) deutlich beliebter als in seiner Heimat. Offensichtlich stehen die Franzosen nicht auf Burg-Schreckenstein-Streiche wie Zahnpasta unter der Türklinke, Juckpulver in der Unterhose oder Wasserbomben auf Oliver Kahn.

Was macht Tim Wiese?

Er erfüllt den alten Gewerkschaftstraum von der Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Wiese kommt in der Trainingsgruppe II der TSG Hoffenheim weiterhin in den Genuss eines deutlich reduzierten Trainingsprogramms und hat noch dazu jedes Wochenende frei: Samstags gehört Papi mir (noch ein alter Gewerkschaftstraum). Grundlegend ändern wird sich daran wohl nichts mehr. In dieser Woche hat sich Hoffenheims zweiter Torhüter Jens Grahl einen Muskelfaserriss zugezogen. Zwei Wochen fällt er aus. Da hätte man bei der TSG natürlich auf die Idee kommen können, für diese Zeit diesen talentierten und durchtrainierten Torhüter aus der TG II auf die Bank zu setzen. Aber Wiese? Iih, pfui, bah! Lieber hat Hoffenheim den arbeitslosen Alexander Stolz unter Vertrag genommen.

Und sonst?

Hat Werder Bremen wieder Ärger wegen seines Hauptsponsors Wiesenhof. „Report Mainz“ hat gerade berichtet, dass in Putenfarmen, die mit Wiesenhof zusammenarbeiten, gegen den Tierschutz verstoßen worden sein soll. Werder is not amused. „Das ist weder für Wiesenhof noch für uns schön“, sagte Sportdirektor Thomas Eichin. Passend dazu wurde das Bremer Trikot von Modedesign-Studenten aus Düsseldorf gerade zum hässlichsten der Bundesliga gekürt. Allerdings wegen des recht einfallslosen All-Over-Rautenmusters, nicht wegen des Wiesenhof-Logos auf der Brust.

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