zum Hauptinhalt
Darf öfter duschen, öfter Besucher empfangen und bekommt unzählige Zeitungsabos: Uli Hoeneß ist der König der JVA Landshut.

© dpa

Bundesliga: Unsere Fragen an den achten Spieltag

Der König der JVA Landshut: Laut einem Mithäftling geht es dem ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß im Gefängnis recht gut. Welche Begünstigungen er genießt lesen Sie in den Fragen an den Spieltag.

Von Johannes Nedo

Wer hat einen neuen Rasenmeister? Der SC Paderborn, aber vor allem André Breitenreiter. Unter der Woche senkte der Trainer seinen grünen Daumen und wütete über den „katastrophalen“ Zustand des Trainingsplatzes. „Hier laufen Kinder auf den Platz, hier fahren Fahrräder und Hunde pinkeln in die Ecke.“ Er fühle sich wie in einem „Dorfverein“ und habe „die Schnauze voll“, polterte der sonst so entspannte Breitenreiter. Doch er setzte noch einen drauf: auch der Rasen sei schlecht gemäht, und überhaupt habe der Platz nur „Schwimmbadniveau“. Rumms. Das saß. Spätestens mit der schlimmsten aller Platzbeschimpfungen – „Schwimmbadniveau“ – fand Breitenreiter bei seinen Vorgesetzten Gehör. Sie stutzten die Rasenmeister zurecht und stellten prompt einen weiteren ein. Zudem sollen die Rasenmäher modernisiert werden. Na also, geht doch. Auf einen Golf-Teppich muss Breitenreiter aber noch eine Weile warten. Das neue Trainingszentrum soll erst nächstes Jahr gebaut werden.

Wem geht es gut? Uli Hoeneß. So etwas „wie ein König“ sei der ehemalige Bayern-Präsident in der JVA Landsberg, plauderte nun ein Häftlingskollege aus. „Er regiert diesen Knast“, steckte der Mitgefangene dem „Stern“. Zu Hoeneß Annehmlichkeiten gehören angeblich: Er darf öfter duschen, öfter Besucher empfangen und bekommt unzählige Zeitungsabos. Außerdem habe er eine größere Zelle, die sogar neu gestrichen und mit einer neuen Matratze ausgestattet wurde. Sonst sei Hoeneß aber ein netter Kerl, betont der Mithäftling. Und er berichtet: „Uli hat schon viele Kilos runter.“

Wem geht es richtig gut? Dante. Dem Brasilianer von Bayern München geht es hierzulande sogar so gut, dass er die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen will. Mit dem 1:7 im WM-Halbfinale hat das natürlich gar nichts zu tun. Und weil er schon Pflichtspiele für Brasilien absolviert hat, kann er beim DFB auch nicht der neue Ersatz für Philipp Lahm werden. Vielmehr gefalle ihm hier einfach „die Lebensqualität, Sicherheit, die Ruhe und die Kultur“. In gut einem Jahr könnte er den Integrationstest ablegen. Dante ist bereit und betont: „Ich habe eine sehr gute Identifikation mit Deutschland.“

Ist das Internet bald aus? Offensichtlich. Peter Stöger bereitet uns alle schon darauf vor. „Wir sind noch nicht so weit, dass wir das Internet abdrehen“, sagte der Kölner Trainer dem „Kicker“. Nach drei Niederlagen in Folge werden also auch böse Worte im Netz die Spieler nicht verunsichern. Aber anscheinend wird es nicht mehr lange dauern. Was noch bemerkenswerter ist: Der Österreicher weiß also, wo der rote Knopf ist. Laut FadS-Informationen haben Google, Amazon und all die Start-ups schon einen Krisenstab gebildet. Kleiner Hoffnungsschimmer: Zuerst wird Stöger nur den Kölner Spielern das Internet abdrehen. Wahrscheinlich schon, wenn sie am Samstag ihr Heimspiel gegen Dortmund verlieren.

Für wen tickt die Uhr? Für Vedad Ibisevic. Seit 978 Spielminuten wartet der Stuttgarter Stürmer auf ein Tor in der Bundesliga. Trifft er gegen Leverkusen nicht innerhalb der ersten 21 Minuten, überschreitet er die traumatische 1000-Minuten-Grenze. Kopfprobleme plagen den Bosnier jedoch nicht – dabei hatte er sich im Länderspiel gegen Belgien auch noch eine Kopfverletzung zugezogen. Er sagt: „Meinem Kopf geht es gut.“

Folgen Sie der Tagesspiegel-Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false