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Jetzt neu im Dortmunder Fußballprogramm: Die Fortsetzungschoreografie. In der Hauptrolle: Marco Reus.

© dpa

Bundesliga: Unsere Fragen an den elften Spieltag

Marco Reus hat die Choreografie beim Torjubel mit seinem Fortsetzungsjubel auf ein neues Niveau gehoben. Ob die Choreo schon beendet ist, hat er leider nicht verraten. Was als Nächstes kommen könnte erfahren Sie in den Fragen an den Spieltag.

Wer zeigt Größe? Wenn Einsicht der erste Schritt zur Besserung ist, befindet sich Schalke 04 endgültig auf einem guten Weg. Die Zeit der Ausreden ist vorbei, jetzt werden die Defizite klar angesprochen. Zum Beispiel die fehlende körperliche Fitness der Mannschaft. Das ist schon deshalb praktisch, weil das Thema nicht unbedingt in der Verantwortung der Spieler liegt, sondern auf den Dilettanten von Trainer zurückzuführen ist. Natürlich nicht auf den aktuellen, sondern auf den eben geschassten. Ist zu wenig trainiert worden?, wurde Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes nach der Niederlage gegen Sporting Lissabon gefragt. „In den letzten Tagen nicht.“ Ist übrigens ein Klassiker, dem Ex-Trainer mehr oder weniger subtil mangelnde Grundlagenarbeit vorzuwerfen. FadS meint: Derartige Anschuldigungen sollten künftig mit täglichen Waldläufen im Morgengrauen sanktioniert werden.

Was ist von Marco Reus zu erwarten? Nach jahrelangem Stillstand hat der Spieler von Borussia Dortmund die Choreografie beim Torjubel endlich auf ein neues Niveau gehoben. Nach den Old-School-Varianten wie Salto, Babyschaukel und Wappenklopfer hat jetzt den Fortsetzungsjubel erfunden: eine Choreografie, die sich über drei Spiele erstreckt hat. Analog zu den drei Affen hat er sich beim ersten Torjubel die Hände vor die Augen gehalten, beim zweiten auf die Ohren und beim dritten vor den Mund. Als Statement zu den Spekulationen um einen Wechsel zu den Bayern war das aber angeblich nicht gemeint. Laut Reus hat es sich lediglich um eine Wette unter Freunden gehandelt. Ob die Choreo schon beendet ist, hat er leider nicht verraten. Vielleicht kommt ja als Nächstes die lange Nase – wenn er am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach trifft. Seinen Ex-Klub.

Wo hält die moderne Arbeitswelt Einzug? Beim Hamburger SV, dem Dino der Bundesliga, müssen die Spieler nicht mehr jeden Tag im Büro erscheinen, sie können ihre Arbeit jetzt auch von zu Hause aus erledigen. Home Office heißt das im modischen Businesssprech. Trainer Josef Zinnbauer hat jedem Profi einen individuellen Laufplan mitgegeben; wo die Spieler joggen gehen, ist ihrem Trainer egal. Es ist allerdings nur ein Gerücht, dass sie die Strecke auch virtuell auf der Playstation zurücklegen dürfen.

Wie ist die Verkehrssituation? Beherrschbar. Hannover 96 wird definitiv heute Abend im Berliner Olympiastadion antreten können. Die Hannoveraner haben auf eine Anreise mit der Bahn verzichtet. „Wir haben einen Busfahrer, der nicht streikt“, hat Trainer Tayfun Korkut verkündet. Gravierender sind die Folgen des Bahnstreiks möglicherweise für die Fans. Dummerweise spielen Hoffenheim und Wolfsburg an diesem Wochenende zu Hause. Ihre siebzehn Auswärtsfans hätten sich ohne Probleme auch mit zwei Mini-Vans durch die Republik karren lassen.

Und sonst? Sind alle Bemühungen des Fußballs gescheitert, sich in der Mitte der Gesellschaft zu positionieren und endlich vom alten Schmuddelimage loszukommen. Fußballer waren Proleten, sind Proleten, werden immer Proleten bleiben – das hat, sinngemäß, das Arbeitsgericht Saarbrücken festgestellt. Dort hat Stefan Reisinger erfolgreich gegen seine Kündigung beim 1. FC Saarbrücken geklagt. Der Stürmer hatte seinen Trainer auf dem stillen Örtchen unter der Toilettentür hindurch fotografiert. Für die Richterin war das jedoch noch lange kein hinreichender Kündigungsgrund: „Unter Fußballern und Bauarbeitern macht man das schon mal.“ Proleten eben.

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