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 Robin Dutt (l.) und  Thomas Eichin halten das Logo von Werder Bremen.

© dpa

Bundesliga-Vorschau, Teil 5: Werder Bremen: Hoffen auf eine Saison ohne Sorgen

Am 9. August startet die Fußball-Bundesliga in ihre 51. Saison. In unserer Serie testen wir Stärken, Schwächen und Vorlieben der Vereine. In der fünften Folge blicken wir auf Werder Bremen.

Was hat sich verbessert?

Nimmt man die Testspiele als Maßstab, dann hat sich genau das nicht verbessert, was unbedingt verbesserungswürdig war – und was der neue Trainer Robin Dutt ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt hatte: Nämlich Werders traditionell wackelige Abwehr zu stabilisieren, die in der vergangenen Saison die zweitmeisten Gegentore aller Klubs zugelassen hatte. Doch in den Vorbereitungsspielen patzten Werders Verteidiger wieder in schöner Regelmäßigkeit. Aber immerhin scheint die Integration des neuen Trainers stetig voranzuschreiten. So soll Dutt inzwischen sogar den in Bremen zu jeder Tageszeit üblichen Gruß „Moin“ unfallfrei hinbekommen, der dem Schwaben bei seiner Präsentation im Mai noch völlig missraten war.

Wer sind die Stars?

Die Stars heißen Ailton, Johan Micoud und Naldo. Sie und noch viele weitere kommen aber nur zum Abschiedsspiel von Torsten Frings am 7. September ins Weserstadion. Ansonsten ist Bremen weitgehend zur starfreien Zone geworden. Cédric Makiadi soll mit seiner Erfahrung ein wenig Ordnung auf den Platz bringen; Clemens Fritz ist von Dutt als Kapitän bestätigt worden, obwohl noch unklar ist, ob der 32-Jährige seinen Stammplatz behaupten kann. Und Marko Arnautovic glaubt selbst weiter fest daran, ein Star zu sein. Doch der schwererziehbare Österreicher, in der Vorsaison überwiegend durch Torheiten denn durch Tore auffällig geworden, darf sich keinen Fehltritt mehr leisten. Robin Dutt hat Arnautovic und seinen ebenfalls verhaltensauffälligen Kumpel Eljero Elia zwar wieder in den Kader aufgenommen. Doch ähnliche Eskapaden wie im Vorjahr sind streng verboten.

Wer hat das Sagen?

Der neue starke Mann bei Werder ist mit Thomas Eichin der Geschäftsführer Sport. Er hat erst im Februar dieses Jahres sein Amt als Nachfolger von Klaus Allofs angetreten. Kaum angekommen, war Eichin gleich mittendrin im Abstiegskampf, schnell aber hat er seinen Platz gefunden und scheint die lang gedienten Kollegen aus der Geschäftsführung davon überzeugt zu haben, dass ein echter Neuanfang nötig war. Die Trennung von Werder-Ikone Thomas Schaaf wickelte er professionell und sensibel ab. Zwei Transfers hat Eichin bislang getätigt: Makiadi war Dutts Wunschspieler, der italienische U-21-Nationalspieler Luca Calderoli stand schon länger auf der Liste der Bremer. Werder sucht noch einen Stürmer und eventuell einen Linksverteidiger. Eichins Arbeit wird auch danach beurteilt werden, ob die Neuzugänge echte Verstärkungen sind.

Was erwarten die Fans?

Keine Spektakel mehr. Die Bremer Fans sehnen sich nach schmutzigen 1:0-Siegen. Sie haben keine Lust mehr auf Werders Hurra-Fußball der vergangenen Jahre, der immer mehr zur unkontrollierten Offensive mutiert war, so dass aus dem einstigen Spitzenklub ein Abstiegskandidat wurde. Ansonsten: zwei Siege in den Nordderbys gegen den HSV und am Ende ein Tabellenplatz vor dem Erzrivalen aus Hamburg.

Was ist in dieser Saison möglich?

Rein tabellarisch betrachtet alles zwischen Platz sieben und dem Abstieg. Vom internationalen Wettbewerb spricht derzeit niemand an der Weser. Dutt ziert sich, ein klares Saisonziel zu nennen und sagt: „Lasst uns erst mal den Übergang gut hinkriegen.“ Es wird einiges darauf ankommen, wie Werder in die Saison startet.

Und sonst?

Macht die Weser noch immer einen großen Bogen um das Stadion, auch wenn Thomas Schaaf nicht mehr auf der Bank sitzt.

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