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Sport: Bundesliga: "Wir brechen nicht zusammen"

Franz Böhmert (58) ist Vorsitzender des Aufsichtsrates beim Bundesligisten Werder Bremen. Gestern hat Kirch Media Insolvenz angemeldet.

Franz Böhmert (58) ist Vorsitzender des Aufsichtsrates beim Bundesligisten Werder Bremen.

Gestern hat Kirch Media Insolvenz angemeldet. Haben Sie und Ihre Kollegen jetzt schlaflose Nächte?

Ganz sicher nicht. Allerdings brechen da ja nicht bloß Peanuts weg. Natürlich müssen wir jetzt einige Ausgaben überprüfen.

In erster Linie ja wohl die horrenden Spielergehälter.

Die Personalkosten machen in unserem Etat rund 90 Prozent aus. Da ist klar, dass dort Einsparungen viel wirkungsvoller sind.

Nur haben die Spieler feste Verträge. Was machen Sie denn, wenn die nicht mitziehen bei Gehaltskürzungen?

Werder Bremen hat ja immer sehr vernünftig gewirtschaftet, das hat man uns ja teilweise sogar vorgeworfen. Das heißt aber auch, dass wir jetzt nicht unbedingt zu Gehaltskürzungen gezwungen sind. Wir brechen nicht zusammen.

Aber in die Knie würden Sie schon gehen?

Zum Thema Online Spezial: Kirch & Fußballrechte Schwerpunkt: Die Bundesliga nach der Kirch-Pleite Fotostrecke: Pleitewelle - Insolvenzen in Deutschland Ach, wir sind ganz gut betucht. Natürlich schauen wir, wie wir Kosten einsparen können. Aber wir könnten schon eine Durststrecke überwinden. Die nächste Saison könnten wir schon finanzieren. Wir haben auch nicht vor, Mitarbeiter, etwa von der Geschäftsstelle, zu entlassen. Aber wir fragen uns natürlich, ob wir jetzt noch alle Spieler kaufen können, die wir wollen.

Werders Sportdirektor Klaus Allofs hat allerdings intern erklärt, sollte Kirch Pleite gehen, müsste man über einen Verkauf von Torsten Frings nachdenken. Der sollte eigentlich erst 2003, dann ablösefrei, nach Dortmund wechseln.

Schon, aber wir können weiter auf unseren Vertrag mit Frings pochen. Finanziell haben wir die notwendige Luft dafür. Wir müssen auch sonst keinen Spieler aus Geldmangel verkaufen.

Sie nehmen aber in Kauf, dass Werder weniger Chancen als bisher auf einen Europacup-Platz besitzt.

Das muss notfalls die Konsequenz sein. Wir sind im Moment Siebter, gut möglich, dass wir in Zukunft sagen, wir müssen schauen, dass wir diesen Standard halten.

Die Rechte an der Werder-Trikotwerbung liegen bei der Agentur ISPR, einer Tochter der Kirch-Gruppe. Die hat zwar keinen Trikotsponsor gefunden, zahlt aber trotzdem eine Pauschale von rund drei Millionen Euro jährlich. Haben Sie Angst, dass auch diese Gelder wegbrechen?

Nein, weshalb? Wenn die ISPR Insolvenz anmelden müsste, würde halt eine andere Agentur die Rechte übernehmen.

Gestern hat Kirch Media Insolvenz angemeldet. Habe

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