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Bundesliga: Wolfsburg will Rangnick

Der VfL Wolfsburg scheint in Ralf Rangnick seinen Wunsch-Trainer gefunden zu haben, doch der 47-Jährige lässt den Verein noch zappeln.

Wolfsburg - «Es gibt noch keine Entscheidung», sagte Rangnick der dpa am Mittwoch zu den Gesprächen mit dem VfL. «Vor Weihnachten wird nichts passieren.» Der langjährige Coach von Hannover 96 hatte vergangene Woche beim FC Schalke 04 seinen Posten verloren und soll nun Nachfolger von Holger Fach werden, der am Montag gemeinsam mit Manager Thomas Strunz entlassen worden war.

Rangnick will sich eine Bedenkzeit nehmen. Er hat sich bereits mit VfL-Geschäftsführer Klaus Fuchs in Stuttgart getroffen und soll sich nun auch mit Lothar Sander, dem Chef des VfL-Aufsichtsrats, zu einem Gespräch zusammenkommen. Ein Sprecher des Vereins erklärte am Mittwoch: «Wir kommentieren weder Namen noch die Zeitschiene.»

Für die Entscheidungsträger soll Rangnick nach übereinstimmenden Zeitungsberichten erste Wahl sein. Der langjährige Coach von Hannover 96 meinte: «Ein Engagement zur Rückrunde wäre für mich bei einem hochinteressanten Angebot vorstellbar.» Wolfsburg zähle zu dieser Kategorie. Grundsätzlich wollte er nach seinem etwas mehr als einjährigen Engagement bei Schalke 04 durchschnaufen.

Der ebenfalls entlassene Manager Thomas Strunz hat unterdessen seine Mitschuld an den Turbulenzen beim VfL eingeräumt. «Ich bin nur ein Mensch und habe in der Tat nicht alles richtig gemacht», sagte der ehemalige Bayern-Spieler in den «Wolfsburger Nachrichten» (Mittwoch-Ausgabe). Sein größter Fehler sei der Streit mit dem ehemaligen Trainer Erik Gerets gewesen. Das sei «der Anfang allen Übels» gewesen. «Es war ein Fehler, dass ich diese Situation zugelassen habe.» Der bei den Fans beliebte Belgier hatte nach einem langen Streit mit Strunz aufgegeben.

Strunz hatte nach den Ereignissen der Hinrunde mit zuletzt acht Spielen ohne Sieg mit seiner Entlassung gerechnet. «Auf Grund der Entwicklung in den letzten Wochen ist die Entscheidung des Aufsichtsrats verständlich», sagte Strunz. «Eines ist aber auch klar: Meine Entlassung ist nicht die Lösung der VfL-Probleme.» Nach einem Urlaub will der in Wolfsburg gescheiterte 37-Jährige wieder als Bundesliga-Manager arbeiten: «Ich habe gemerkt, dass dies der Beruf ist, den ich machen möchte.» Zuvor hatte er als Spielerberater gearbeitet.

Ein Nachfolger für Strunz soll nach VfL-Angaben erst nach einer erfolgreichen Trainerverpflichtung gesucht werden. Schon jetzt sind aber wie VfL-Profi Stefan Schnoor oder Rosenborg Trondheims Sportdirektor Rune Bratseth im Gespräch. Der frühere Werder-Spieler Bratseth galt bereits nach dem Ausscheiden von Peter Pander beim VfL als möglicher Kandidat. «Wenn man mich fragt, muss ich sehr genau überlegen. Deshalb will ich mein Interesse an dem Job im Moment nicht kommentieren», sagte Bratseth der «Wolfsburger Allgemeinen Zeitung». (Von Michael Rossmann, dpa)

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