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Bundesverdienstkreuz: Klinsmann kommt nicht nach Berlin

Bundespräsident Horst Köhler muss beim Empfang der Fußball-Nationalmannschaft im Schloss Bellevue auf die Hauptperson verzichten. Jürgen Klinsmann will das Bundesverdienstkreuz nicht persönlich entgegen nehmen.

Hamburg - «Ich fühle mich geehrt. Aber ich werde es nicht persönlich entgegen nehmen. Ich brauche noch etwas Abstand», sagte der frühere Bundestrainer Klinsmann der «Bild»-Zeitung. Der Termin liege zudem nur zwei Tage vor dem ersten Länderspiel nach der Weltmeisterschaft. «Da sollen andere im Mittelpunkt stehen», betonte Klinsmann. Die DFB-Auswahl von Neu-Bundestrainer Joachim Löw trifft am 16. August in Gelsenkirchen auf Schweden.

Nach den erfolgreichen Auftritten der deutschen Mannschaft bei der WM im eigenen Land will Köhler den 23 WM-Spielern sowie dem gesamten DFB-Trainerstab am 14. August das Silberne Lorbeerblatt verleihen. Es ist die höchste sportliche Auszeichnung, die Deutschland zu vergeben hat. Für seine großen Verdienste um das Gemeinwohl soll Klinsmann noch persönlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden.

Klinsmann hatte nach der WM aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen auf eine Vertragsverlängerung verzichtet und seinen bisherigen Assistenten Löw als neuen Chefcoach empfohlen. Seine Entscheidung zum Rückzug ins Privatleben habe er bislang noch nicht bereut. Er habe in den vergangenen Tagen gespürt, wie sehr ihn seine beiden Kinder Jonathan (neun Jahre) und Leila (vier) bräuchten. «Ich habe viel Zeit mit ihnen verbracht. Wie ein normaler Vater», freute sich Klinsmann.

Der 41-Jährige bekräftigte erneut seinen Entschluss, «mindestens ein halbes Jahr Pause» zu machen. «Ich brauche Zeit, werde im nächsten halben Jahr sicher kein Amt annehmen. Ich muss erst einmal die WM verarbeiten, auswerten», betonte Klinsmann. Ein mögliches Angebot des amerikanischen Fußball-Verbandes käme vorerst nicht in Frage.

Er wolle während seiner Auszeit jedoch nicht völlig untätig bleiben, verriet Klinsmann. «Ich will weiter noch viel lernen, werde mich mit Trainern treffen und austauschen. Und natürlich aus Kalifornien die Bundesliga verfolgen. Zwei Spiele pro Wochenende kann ich dort im TV live sehen.» Sollte ihn ein Bundesliga-Trainer einmal um Rat fragen, «helfe ich gerne. Aber für den Kontakt zwischen Liga und Nationalelf ist allein Jogi Löw zuständig.» (tso/ddp)

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