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Sport: Capitals fast sorgenlos / Eisbären mit Juniorenstürmern

Eine Mannschaft hatte Bob Manno bei der Spielanalyse nach dem Sieg seiner Mannschaft bei den Eisbären vergessen. "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen", meinte der Trainer der Augsburger Panther.

Eine Mannschaft hatte Bob Manno bei der Spielanalyse nach dem Sieg seiner Mannschaft bei den Eisbären vergessen. "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen", meinte der Trainer der Augsburger Panther. Falsch, denn die Capitals kann derzeit keiner schlagen, so scheint es. In der regulären Spielzeit war den Berlinern überhaupt noch nicht beizukommen, die einzige Niederlage in dieser Saison kassierten die Capitals im Penaltyschießen in Krefeld. Gestützt auf den erneut überragenden Andrej Mezin fuhren die Berliner am Sonntag bei den Frankfurt Lions den siebenten Sieg im achten Spiel ein. Der weißrussische Nationaltorhüter ist nach dem 1:0 bei den Hessen seit 125 Minuten ohne Gegentor. Nicht ausgeschlossen, dass Mezin seine Serie heute bei den Revier Löwen in Oberhausen ausbauen kann.

Einziger Wermutstropfen für den souveränen Tabellenführer ist die Affäre um Fredrik Stillman. Vor zwölf Tagen beim Gastspiel in Augsburg brach der Verteidiger der Capitals seinem Gegenspieler Sergej Vostrikow mit einem Stockschlag den Unterarm. Der Fall Stillman wird nun vor dem Schiedsgericht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verhandelt. Auf Seiten der Panther gibt man sich optimistisch, was schlecht für die Capitals wäre. "Ich gehe davon aus, dass Stillman gesperrt wird, weil das die logische Konsequenz wäre", meint Augsburgs Geschäftsführer Karl-Heinz Fliegauf. Sollte Stillmans Attacke auf Vostrikow als vorsätzlich gewertet werden, dann droht dem Schweden eine Sperre bis zu sechs Spielen.

Augsburg ist auch für die Eisbären ein eher leidiges Thema. Am Sonntag kassierten die Berliner gegen die Schwaben eine 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen, bereits heute müssen sie in einer vorgezogenen Partie vom 52. Spieltag bei den Panthern antreten. Von Trainer Peter John Lee gibt es nach der zweiten Heimniederlage Durchhalteparolen zu hören: "Kopf hoch und weiter geht es." Ein Beleg dafür, dass man bei den Eisbären derzeit mit den Ideen am Ende ist. Kein Wunder nach der Niederlage gegen Augsburg. Höhepunkt des Berliner Schlendrians beim vierten Augsburger Tor: 99 Sekunden vor Spielende standen die Hohenschönhausener bei einer Eishockey-Rarität gütig Pate: Bei 3:5-Unterzahl konnte Augsburg den Ausgleich erzielen.

"Fehlerfrei gibt es nicht", meinte Lee dazu. Richtig, doch unübersehbar ist, dass insbesondere in der Verteidigung wenig passt. Vor allem Rob Leask und Rob Cowie oder auch der mit großen Vorschusslorbeeren geholte Ukrainer Alexander Godynyuk bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Dass im Sturm wenig Aufregendes passiert, ist angesichts der Verletztenmisere dagegen nachvollziehbar. Zuletzt konnten die Eisbären nur mit drei Offensivformationen spielen. Daran soll sich heute etwas ändern. In der vierten Sturmreihe werden Patrick Czajka, Fabio Patrzek und Kay Hurbanek auflaufen. Hurbanek saß beim Spiel gegen Augsburg auf der Bank, Czajka und Patrzek kassierten zur gleichen Zeit mit den Eisbären Juniors in der Oberliga Nord eine 1:4-Niederlage beim Adendorfer EC. Dass drei junge Stürmer heute zu den Rettern der Eisbären avancieren, darf man kaum erwarten. Da bleibt für die Berliner eher die Hoffnung, dass Torhüter Udo Döhler, der den Vorzug vor Jaroslav Kames erhält, einen seiner besseren Tage erwischt.

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