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Carles Puyol von Barcelona und Chelsea-Spieler Didier Drogba

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Update

Champions League: Barcelona muss um Finaleinzug bangen

Der FC Chelsea gewinnt das Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona trotz drückender Überlegenheit der Katalanen, weil Didier Drogba mit dem einzigen Schuss der Londoner aufs gegnerische Tor trifft.

Nach dem erlösenden Schlusspfiff sanken die Spieler des FC Chelsea auf den nassen Rasen. Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Titelverteidiger FC Barcelona hatten die Engländer am Mittwochabend an der Stamford Bridge einen 1:0 (1:0)-Sieg errungen. Das Team von Trainer Roberto di Matteo wählte dabei wohl das einzige Mittel, mit dem man gegen die derzeit beste Mannschaft der Welt bestehen kann: Kampf.

„Wir ersticken mit unserer Kraft ihre Kreativität“, hatte di Matteo vor dem Spiel gegen Barcelonas Wundermannschaft gesagt. Und was wie eine Drohung klang, war auch eine. Von der ersten Sekunde an waren die Londoner nur auf Zerstörung aus. In der fünften Minute trat Didier Drogba mit all seiner Körperkraft auf den Fuß von Sergi Busquets, der den Ball bereits Ewigkeiten zuvor weitergeleitet hatte. Und Momente später stand dann Raul Meireles auf dem Fuß von Cecs Fabregas und nahm eine Verletzung des Spaniers leichtfertig in Kauf. An der Seitenlinie ruderte Pep Guardiola mit seinen Armen und schrie, Barcelonas Trainer sorgte sich um die Gesundheit seiner Spieler. Sein Gegenüber di Matteo saß buddhagleich auf seinem Stuhl und sah seinen Plan bereits aufgehen.

In der neunten Minute löste sich Barcelona dann ein erstes Mal aus der Umklammerung. Andres Iniesta lupfte den Ball genau in den Lauf von Alexis Sanchez, der ihn gedankenschnell über den herauseilenden Tormann Petr Czech hob – doch die Latte verhinderte den Führungstreffer für Barcelona. Die Spanier trotzten nun mehr und mehr der harten Gangart ihres Gegners. In der 17. Minute ließ sich Lionel Messi zu seinem ersten Zuckerpass auf Iniesta hinreißen. Dessen Schuss konnte Czech nur noch nach vorn abwehren, genau vor die Füße von Fabregas, doch der Spanier traf den Ball nicht richtig.

Die vielen Grätschen der Londoner gingen fortan ins Leere. In der 43. Minute hatte Barcelona die größte Chance zur Führung, doch Chelseas Ashley Cole klärte Fabregas’ Lupfer auf der Linie. Als sich beide Mannschaften in der Nachspielzeit der ersten Hälfte bereits auf die Pause einstellten, verlor Messi den Ball an Chelseas Frank Lampard, der mit einem langen Pass auf Ramires sofort den Gegenangriff einleitete. Und der Brasilianer spielte den Ball mit letzter Kraft in die Mitte – wo Drogba nur noch seinen Fuß hinhalten musste. Ein Schuss, ein Tor. 1:0 für den FC Chelsea.

Im englischen Regen veränderten sich die Verhältnisse auch nach dem Seitenwechsel nicht entscheidend. Barcelona hatte den Ball ganz in seinem Besitz, und Chelsea versuchte mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln ihn zu stehlen. Zu gefährlichen Tormöglichkeiten kamen dabei nur die Spanier, doch Sanchez (58.) und Pedro (90.) vergaben auch die größten Möglichkeiten. Zu selten gelang es den Spaniern, die Abwehrmauern des Gegners zu überwinden und in den Strafraum einzudringen. Messis Versuche aus der Distanz blockte die Abwehr um John Terry reihenweise ab.

"Unser Mannschaftsgeist war entscheidend", sagte Chelseas Torwart Petr Cech nach dem Spiel. "Wir wussten, dass sie sehr viel Ballbesitz haben und Pässe spielen würden. Da braucht man mentale Stärke, etwas Glück und auch ein paar Paraden des Torhüters. Jetzt stehen die Chancen fifty-fifty." (Tsp)

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