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Champions League: Bremen schlägt Udine mit 4:3

Trotz eines sechsminütigen Blackouts mit drei Gegentoren ist Werder Bremen im Millionenspiel Champions League wieder im Geschäft.

Bremen - In einem denkwürdigen Fußballspiel mit einer zwischenzeitlich verspielten 3:0-Führung setzte sich der Bundesliga- Zweite am Mittwochabend knapp, aber verdient mit 4:3 (2:0) gegen Udinese Calcio durch und liegt in der Gruppe C nach seinem ersten «Dreier» wieder auf Achtelfinal-Kurs. Vor 35 424 Zuschauern im Weserstadion avancierte Johan Micoud mit seinem zweiten Treffer in der 67. Minute zum umjubelten Matchwinner. Zuvor hatten Miroslav Klose (15.), Frank Baumann (24.) und Micoud (51.) die Bremer vermeintlich sicher in Führung gebracht, die Antonio Di Natale (54./57.) und Bremens Christian Schulz (60./Eigentor) ausgleichen konnten. Die Italiener verloren neben den Punkten auch noch Giampiero Pinzi durch die Gelb-Rote Karte (71./wiederholtes Foulspiel).

Werder hatte schon vor dem Spiel einen Schock zu verdauen, denn der K&K-Paradesturm mit Miroslav Klose und Ivan Klasnic war gesprengt, weil der Kroate Klasnic mit einer Blinddarm-Reizung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Für ihn kam Nelson Valdez als Partner von Torjäger Klose in vorderster Front zum Einsatz - und bedankte sich dafür mit einem tollen Spiel. Dem Nationalspieler aus Paraguay bot sich auch die erste Chance (6.), doch er köpfte vorbei. Zwei Minuten später traf Klose den Ball nicht richtig.

Nur anfangs taten sich die Bremer gegen das Abwehr-Bollwerk des Tabellen-11. der Serie A schwer. Der erste konstruktive Angriff führte dann aber doch zum 1:0: Valdez' Maßflanke köpfte Klose gekonnt ein. Nun lief Werders Spiel. Und nachdem Torwart Andreas Reinke (23.) nach Naldos verunglücktem Rückpass vor David Di Michele gerettet hatte, erhöhte Baumann auf der Gegenseite. Nach einer tollen Ball- Stafette klärte Valerio Bertotto vor Valdez, doch der Ball landete beim Werder-Kapitän, der mühelos seinen vierten Europapokal-Treffer erzielte. Micoud (31.) hatte vor der Pause sogar das 3:0 auf dem Fuß, doch der Franzose traf nur die Latte. Vicenzo Iaquinta (37.) hatte bei Udines einziger Chance ebenfalls Pech mit einem Pfostenschuss.

«So stellt man sich das vor. Ein frühes Tor und dann schnell das 2:0 nachgelegt. Das war Klasse», meinte Werder-Manager Klaus Allofs in der Halbzeit. Nach dem Wechsel setzten die Italiener, deren Coach Serse Cosmi bereits nach 30 Minuten Antonio Di Natale als dritten Stürmer aufs Feld gebracht hatte, voll auf Offensive. Doch zunächst schlugen die Hausherren zu, als Valdez prächtig für Micoud auflegte.

Im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich nun jedoch böse Nachlässigkeiten bei den Gastgebern ein. Und das wurde bitter bestraft: Edeljoker Di Natale, der schon im Hinspiel den 1:1-Endstand markiert hatte, per Doppelpack und Pechvogel Schulz sorgten Schlag auf Schlag für den kaum zu fassenden Gleichstand. Bei zwei Gegentoren sah dabei Schlussmann Reinke ganz schlecht aus. Doch die geschockten Hanseaten kamen bei Dauerregen noch einmal zurück: Und nach Frings' Freistoß traf Micoud mit einem satten Direktschuss zur Entscheidung. (Von Michael Rossmann, dpa)

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