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Pierre-Emerick Aubameyang bringt den BVB mit dem frühen 1:0 auf Viertelfinalkurs.

© REUTERS/Wolfgang Rattay

Champions League: BVB überrennt Benfica und steht im Viertelfinale

Schon nach wenigen Minuten egalisiert Borussia Dortmund das unglückliche 0:1 aus dem Hinspiel. Christian Pulisic und Pierre-Emerick Aubameyang bringen das Stadion dann zum Tanzen.

Spät am Abend tanzte die Südkurve und wehte mit gelb-schwarzen Fahnen den Regen weg. Die lautesten unter 65 849 Zuschauern im natürlich ausverkauften Westfalenstadion feierten, was es zuletzt vor vier Jahren zu feiern gab. Borussia Dortmunds Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Er fiel nicht ganz so leicht, wie es der am Ende deutliche 4:0 (1:0)-Sieg über Benfica Lissabon suggeriert. Nach schneller Führung schien der BVB erst einmal Angst vor der eigenen Courage zu bekommen und mühte sich eine Halbzeit lang gegen die cleveren Portugiesen. Es war dann Christian Pulisic, der Vertreter des verletzten Marco Reus, der den BVB mit seinem künstlerisch höchst anspruchsvollen Tor zum 2:0 erlöste und das Stadion zum Tanzen brachte.

Für die reine Statistik war allerdings Pierre-Emerick Aubameyang der Held dieser verregneten Nacht. Der Dortmunder Torjäger schoss drei Tore und verjagte damit alle Zweifel an seinen Fähigkeiten, so es sie nach zuletzt unglücklichen Wochen gegeben hatte. Aubameyang ist wieder da und mit ihm der Dortmunder Traum von Europa.

Für die Egalisierung der unglücklichen 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel hatte der BVB nicht mal vier Minuten benötigt. Dann zirkelte Ousmane Dembélé die erste Ecke von der rechten Seite in den Strafraum von Benfica. Pulisic verlängerte den Ball über Benficas Abwehr hinweg zu Aubameyang, der so allein stand, wie es ihm in der Bundesliga nicht oft widerfährt. Er musste nur noch den Kopf hinhalten und schon lag seine Mannschaft in Führung.

Das war fast schon ein bisschen zu einfach und vielleicht auch ein bisschen zu schnell. Die Borussia legte noch zwei schöne Angriffe über den schnellen Dembélé nach, aber das war es dann auch schon mit dem Elan der Anfangsminuten. Dortmund erfreute sich an viel Ballbesitz, konnte damit aber erst einmal nicht viel anfangen. Dembélé unterliefen bei seinen Tempoläufen immer wieder technische Fehler. Dazu hatte der Franzose Glück, dass er kurz vor der Pause nicht vom Platz flog. Erst rempelte er im diffusen Mittelfeld Benficas Abwehrmann Eliseu und sah dafür die Gelbe Karte. Kurz darauf streckte Dembélé abermals Eliseu nieder, diesmal mit einem Tritt gegen das Schienbein. Schiedsrichter Atkinson beließ es bei einem strengen Blick und einer letzten Ermahnung.

Benfica überließ dem BVB den Ball, kam aber durchaus zu Torchancen. Einmal traf Franco Cervi den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig, so dass Dortmunds Torhüter Roman Bürki keine Mühe hatte. Auch beim Kopfball des langen Abwehrchefs Luisao stand der Schweizer richtig. Größere Mühe hatte er zu Beginn der zweiten Halbzeit, als nach Lukasz Piszczeks Fehlpass abermals Cervi an den Ball kam und schoss. Piszczek warf sich im letzten Moment dazwischen und machte seinen Fehler wieder gut.

Vielleicht hatte es dieses Signals zur Aktivierung der Dortmunder Angriffslust bedurft. Jedenfalls stürmte Schwarz-Gelb auf einmal wieder mit dem Elan der Anfangsminuten. Erst verpasste Aubameyang zweimal in knapper Abseitsposition das zweite Tor, dann vertändelte er den Ball allein vor Ederson, aber noch war die Chance nicht dahin. Piszczek spielte in den Lauf von Pulisic, und der hob den Ball mit einer Mischung aus Eleganz und Chuzpe ins Tor, wie sie ansonsten dem Kollegen Aubameyang zueigen ist. Der Torjäger machte es zwei Minuten später nicht ganz so spektakulär, aber umso sicherer. Zum Schluss gab es auch noch, stilgerecht vor der Südtribüne, den klassischen Salto. Aubameyang vollführte ihn nach seinem späten 4:0, als Benfica sich längst aufgegeben hatte.

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