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Hofft auf seine Unterstützung. Doch momentan sieht es nicht so gut aus für Jürgen Klopps (links) Offensivstrategen Mario Götze.

© dpa

Champions League: Dortmund im Finale ohne Mario Götze

Nationalspieler Mario Götze von Borussia Dortmund fällt für das Finale der Champions League am Samstag gegen den FC Bayern München aus. Götze wird wegen seines Muskelfaserrisses in London fehlen, teilte der BVB am Mittwoch mit.

Alle Hoffnungen auf eine rechtzeitige Genesung des Jungnationalspielers, der sich vor drei Wochen einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hatte, waren vergebens. Wie eine medizinische Untersuchung am Mittwoch ergab, ist die alte Verletzung von Götze bei seiner Rückkehr in das Mannschaftstraining am Vortag wieder aufgebrochen. „Es tut mir unglaublich leid, der Mannschaft in dieser wichtigen Partie nicht helfen zu können“, berichtete ein geknickter Götze. „Ich habe volles Vertrauen in unser Team und werde selbstverständlich mit nach London reisen, um die Jungs abseits des Rasens nach Kräften zu unterstützen.“ Plan B muss also in Dortmund her. Und gleich wurde über die neue Formation gerätselt. Marco Reus in der zentralen Rolle? Oder doch Ilkay Gündogan? „Ich weiß eigentlich, was auf der 10er-Position zu tun ist“, kommentierte Gündogan Spekulationen, wonach er im zentralen offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen könnte.

Bereits beim Bundesliga-Abschluss am vergangenen Samstag versuchte sich der beim BVB normalerweise auf der linken offensiven Außenposition eingesetzte Reus als Spielmacher. Ähnlich wie der ehemalige Mönchengladbacher hat aber auch Gündogan seine Qualitäten als Götze-Ersatz bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Beim 6:1-Kantersieg Mitte April beim Absteiger Greuther Fürth überzeugte der 22-Jährige als Regisseur und zweifacher Torschütze.

In einer anderen wichtigen Personalfrage ist dagegen bereits weißer Rauch aufgestiegen über dem Revier: Mats Hummels, der am letzten Bundesligaspieltag gegen die TSG Hoffenheim einen Elfmeter verursachte, bei dieser Aktion zu allem Überfluss auch noch umknickte und mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz humpelte, gab Entwarnung: „Es ist nichts gerissen und nicht so schlimm, wie anfangs befürchtet. Ich bin guter Dinge, dass es für das Finale reicht“, sagte der Innenverteidiger. Die Bänderdehnung im Außenband zwang Hummels am Dienstag erwartungsgemäß zu einer Pause. Die Belastungen sollen in den kommenden Tagen aber behutsam gesteigert werden. Und auch sonst sorgte der Nationalspieler für positive Neuigkeiten im Dortmunder Lager. In einem Interview mit dem „Kicker“ verspricht Hummels: „Ich bleibe definitiv bei Borussia Dortmund.“ Zuletzt hatte es um seine Zukunft immer wieder Spekulationen gegeben. Spanische Medien berichteten wiederholt von einem veritablen Interesse des FC Barcelona, der einen Nachfolger für den verletzungsanfälligen Carles Puyol (35) suche.

Trotz aller Nebengeräusche wollen sich die Dortmunder allein auf das Finale am Sonnabend konzentrieren. Dabei helfen soll auch die Niederlage gegen Hoffenheim. Denn das Video dieser 94 Minuten bietet besten Anschauungsunterricht, wie der BVB gegen die Bayern auf keinen Fall agieren sollte: Zu verspielt, zu wenig konsequent im Abschluss. Doch Jürgen Klopp hat bei seinem Team gegen die TSG auch gute Ansätze ausgemacht. Vor allem die Schlussphase macht dem 45-Jährigen Mut, als seine Mannschaft in Unterzahl mit aller Macht versuchte, den 1:2-Rückstand zu egalisieren: „Da haben wir unter Beweis gestellt, dass wir komplett auf Wettkampf eingestellt sind.“ Auch Verteidiger Neven Subotic machte deutlich, die Niederlage sei im Hinblick auf das Finale kein Stimmungskiller: „Der BVB konnte schon oft nach einem negativen Erlebnis im Spiel danach sein wahres Gesicht zeigen.“ So wie 1997, als der BVB vor seinem Champions-League-Triumph gegen Juventus Turin ebenfalls 1:2 verloren hatte, damals beim Hamburger SV. (mit dpa)

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