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Manuel Neuer hängt etwas schief in der Luft. Aber das gibt allerhöchstens Abzüge in der B-Note.

© dpa

Champions League: FC Bayern siegt glanzlos 1:0 gegen Benfica Lissabon

Ein frühes Tor - und dann kommt nicht mehr viel. Der FC Bayern gewinnt zwar sein Viertelfinalhinspiel in der Champions League gegen Benfica, ist aber nach dem 1:0-Erfolg noch nicht durch.

Es war noch gut eine Viertelstunde zu spielen, da nahm Pep Guardiola dann doch mal beide Hände aus den Hosentaschen und begann wild zu fuchteln. Ähnlich lässig wie der Trainer des FC Bayern München lange Zeit am Dienstagabend am Spielfeldrand auf- und abmarschierte, benahm sich seine Mannschaft auf dem Rasen im Viertelfinalhinspiel der Champions League gegen Benfica Lissabon. Nach einem frühen Tor durch Arturo Vidal ließen es die Münchner locker angehen, statt nachzusetzen und gehen nun mit einem mageren 1:0-Sieg in das Rückspiel am kommenden Mittwoch. "Es muss auch mal ein 1:0 reichen. Wir fahren nach Lissabon und wissen, dass es eine enge Kiste ist", sagte Bayern-Torwart Manuel Neuer. Und Verteidiger David Alaba meinte: "Das ist nicht schlecht für uns."

Erst zum vierten Mal in der Europapokal-Geschichte bekamen es die Bayern mit Benfica zu tun. Bisher hatten sich stets die Münchner durchgesetzt – und anschließend das Finale des jeweiligen Wettbewerbs erreicht. Dank des Heimsieges haben die Münchner zwar ordentliche Chancen, das auch dieses Mal zu schaffen, aber Lissabon erweist sich als zäherer Gegner als in den vorangegangenen Duellen.

Guardiola hatte die Portugiesen zuvor mit Lob überhäuft, die Viererkette von Benfica sei „vielleicht die beste Europas“, sagte er. Torwart Manuel Neuer bezeichnete den Angriff mit Jonas und Konstantinos Mitroglou als „brandgefährlich“. Die beiden erzielten zusammen in dieser Saison 48 Tore in der portugiesischen Meisterschaft, und damit vier mehr als das bayerische Duo Robert Lewandowski/Thomas Müller.

Aber die vom deutschen Gegner so gerühmten Portugiesen kamen erst einmal gar nicht dazu, ihr Können zu beweisen. Die Begegnung war noch keine zwei Minuten alt, da führte der FC Bayern bereits 1:0. Juan Bernat flankte in die Mitte, dort hatte sich Arturo Vidal in den Fünfmeterraum geschlichen und köpfte aus kurzer Distanz zur Führung ein (2.). Der Chilene war am Samstag gegen Frankfurt noch geschont worden, weil er sich für Guardiola zu einem der wichtigsten Champions-League-Spieler entwickelt hat.

In der zweiten Halbzeit hatte Benfica selbst ein paar gute Chancen

Benfica war bis dahin noch gar nicht dazu gekommen, sein Spiel zu ordnen, so zielstrebig, aggressiv und temporeich hatte der deutsche Rekordmeister die Partie begonnen. Erst langsam fingen sich die Gäste aus Lissabon, versuchten nun, höher zu verteidigen, ihr in dieser Saison bisher so erfolgreiches Pressing-Spiel aufzuziehen. Die Räume für den FC Bayern wurden nun etwas enger im Mittelfeld, der Ball lief nun erst einmal nicht mehr so flott durch die Reihen, weitere Torchancen waren rarer gesät. Einmal schoss Müller nicht platziert genug, ein anderes Mal kam er nicht mehr an den Ball, als Thiago einen Freistoß über die Mauer hob. In der 36. Minute versuchte es der eifrige Vidal noch einem mit dem Kopf, aber dieses Mal landete der Ball auf dem Tornetz. Fünf Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte hätte Franck Ribéry beinahe eine Kopie seines sehenswerten Treffers vom Samstag erzielt, aber dieses Mal schlug er bei seinem Seitfallzieher neben den Ball. 

Benfica zeigte im Laufe der ersten Halbzeit etwas Präsenz, kam immerhin auf 36 Prozent Ballbesitz, das ist mehr als die meisten Bundesligisten gegen Bayern schaffen. Allerdings schaffte es die Mannschaft zunächst nicht, große Gefahr vor dem Münchner Tor zu verbreiten. Weder Mitroglou noch Jonas bereiteten der Bayern-Abwehr in der ersten Hälfte große Probleme. Die beste Chance hatte Nicolas Gaitan Sekunden vor dem Pausenpfiff, als der Kapitän aus zwölf Metern unbedrängt abziehen konnte, aber Vidal warf sich dazwischen und blockte ab. Und auch die erste Torchance der zweiten Hälfte hatte Lissabon. Weil David Alaba bei einem hohen Ball in den Strafraum nicht aufpasste, kam Jonas frei zum Schuss, aber Manuel Neuer parierte glänzend (57.). Kurz danach holte sich der Benfica-Stürmer seine zweite Gelbe Karte ab und ist damit im Rückspiel gesperrt. Die Bayern blieben spielbestimmend, aber die Zuspiele waren oft zu unpräzise, die Abschlüsse zu lässig. Sie mussten froh sein, dass Lissabon seine wenigen, aber guten Gelegenheiten allesamt ausließ.  

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