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Champions League: Liverpool belehrt Real

Der FC Liverpool verschafft sich mit einem 1:0-Erfolg in Madrid eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel. Auch Michael Ballack darf auf den Einzug ins Viertelfinale hoffen: Chelsea schlägt Juventus.

Madrid - Wenn er doch geschwiegen hätte. Real Madrids Präsident Vicente Boluda bekam nach dem 0:1 gegen den FC Liverpool im Achtelfinalhinspiel der Champions League seine eigene Ankündigung vor Augen gehalten. „Selbstmörderisch“ nannte die Sportzeitung „Marca“ Boludas Prognose von einem 3:0-Triumph. Statt des erwarteten grandiosen Erfolgs droht nun die Runde der letzten 16 für die Spanier wie immer seit 2005 zur Endstation zu werden. Die Sportzeitung „As“ sieht kaum noch Chancen für die Madrilenen: „Im Rückspiel hilft nun nur noch ein Wunder.“

Real war nach zuletzt neun Punktspielsiegen voller Euphorie in die Partie gegangen. Aber Liverpools spanischer Coach Rafael Benitez, ein gebürtiger Madrilene, fand das richtige Konzept. „Benítez erteilte seinem Landsmann Juande Ramos eine Lektion in Sachen Taktik“, schrieb „Marca“. Yossi Benayouns Treffer in der 82. Minute krönte die Leistung der Gäste, die nach dem Abpfiff einen weiteren Grund zum Jubel hatten. Benítez widersprach Gerüchten über einen bevorstehenden Rücktritt und gab in der Stunde des Triumphes ein Bekenntnis zu den „Reds“ ab. „Ich bleibe“, betonte er, „ich arbeite weiter und will Spiele für Liverpool gewinnen.“

Wie die im Bernabeu-Stadion siegreichen Liverpooler verschafften sich auch Michael Ballack und sein Londoner Klub FC Chelsea eine gute Ausgangsposition für den Sprung unter die Top Acht in Europa. Die „Blues“ fahren mit einem von Stürmerstar Didier Drogba früh herausgeschossenen 1:0-Vorsprung zum Gastspiel bei Juventus Turin. „Aber es ist noch wichtiger, dass wir zu Null gespielt haben“, sagte Chelsea-Star Frank Lampard. Dessen deutscher Mittelfeld-Kollege Michael Ballack hatte wenige gute Szenen und obendrein Glück, dass er nach einer Verwarnung wegen eines weiteren Fouls nicht die Gelb-Rote Karte sah. Guus Hiddink bewahrte den Deutschen mit dessen Auswechslung vor möglichen Folgen. „Wir haben ein schönes Tor erzielt, hätten aber zumindest noch ein weiteres erzielen sollen, um uns mehr Atemfreiheit zu verschaffen“, sagte der niederländische Coach.

Sein Kollege Claudio Ranieri, der von 2000 bis 2004 die Londoner betreute, ließ die Aussage seines Torhüters Gianluigi Buffon („Das beste Spiel, das ich je gegen ein englisches Team gemacht habe“) so nicht gelten: „Ich habe ihm gesagt, ich hätte lieber etwas schlechter gespielt und dafür einen Treffer erzielt“, sagte der Italiener und warnte vor den torgefährlichen Briten. „Chelsea war diese Saison meistens auswärts besser als daheim.“

Während die englischen Teams gute Chancen zum Weiterkommen haben, fällt die Zwischenbilanz des spanischen Quartetts mager aus. Keines der vier Teams konnte gewinnen. Allein der FC Barcelona erzielte mit dem 1:1 in Lyon ein achtbares Ergebnis. Und wie Real und Atlético Madrid (2:2 gegen FC Porto) hat auch der FC Villarreal, der nur 1:1 gegen Panathinaikos Athen spielte, schlechte Karten für das Erreichen des Viertelfinales. dpa

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