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Stuttgart Barcelona

© dpa

Champions League: Messi spielt Stuttgart schwindelig

Der FC Barcelona und Superstar Lionel Messi waren für den VfB Stuttgart mehrere Nummern zu groß: Ein 0:4 im Camp-Nou-Stadion und eine Fußball-Lehrstunde bedeuten für die Schwaben das Ende in der Champions League.

Mancher in Spanien hatte in der Champions League schon eine nationale Fußballkatastrophe auf das Land des Europameisters zukommen sehen. Erst war Real Madrid an Lyon gescheitert, dann ging der FC Sevilla gegen ZSKA Moskau im eigenen Stadion als Verlierer vom Platz. Und hatte nicht auch der Titelverteidiger der Champions League, der FC Barcelona, zuletzt schwächer gespielt? Die Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet. Im Achtelfinal-Rückspiel gegen den VfB Stuttgart (Hinspiel 1:1) brauchte Barcelona keine 90 Minuten, um beim 4:0 (2:0) alle Zweifel zu zerstreuen. Schon nach 22 Minuten führten die Spanier im Camp Nou beruhigend 2:0. Wie erleichtert fingen die meisten der 88 500 Zuschauer an, die „Barca“-Hymne zu singen. Unter den Umständen klang der Gesang wie ein Fußball-Triumphmarsch auf dem Weg nach Madrid, wo im Mai das Finale stattfindet. Außerdem zog Girondins Bordeaux durch ein 2:1 (1:0) gegen Olympiakos Piräus ins Viertelfinale ein.

Die Stuttgarter mussten nach ihrer guten Vorstellung im Hinspiel schnell erkennen, dass sie an diesem Abend nicht den Hauch einer Chance bekommen würden. Nach knapp einer Viertelstunde kam Messi zum dritten Mal in halbrechter Position ungestört an den Ball. Der Weltfußballer aus Argentinien setzte zum Tempodribbling an und, obwohl sich gleich drei Stuttgarter (Träsch, Kuzmanovic, Niedermeier) mühten, ihn am Schuss zu hindern, reichte dem genialen Techniker eine kleine Lücke, um einen fulminanten Schuss abzufeuern. Für Jens Lehmann im VfB-Tor gab es nichts zu halten.

Messi, der in der Liga schon bei 22 Treffern angelangt ist, stieg schon zum Retter Barcas auf, als er vergangenen Sonntag beim 3:0 gegen Valencia nach der Pause alle drei Tore erzielte, obwohl die Katalanen ein schwaches Spiel zeigten. Diesmal wartete Messi nicht so lange. Seinem 1:0 folgte ein schöner Pass auf Touré auf die linke Außenposition und dessen Zuspiel verwertete Pedro Rodriguez zum 2:0.

Die Stuttgarter ließen den Spaniern zu viel Platz und standen zu weit von ihren Gegenspielern weg. Vor allem hinterließen aber die beiden Gegentore Wirkung beim VfB. Barcelona konnte sein Konzept der Spielkontrolle mühelos durchsetzen. Die Schwaben liefen dem Ball vergeblich hinterher. Im Camp Nou sah man eine Zweiklassengesellschaft bei der Arbeit. Mit einem VfB, der vor Ehrfurcht zu erstarren schien.

Barcelonas Trainer Josep Guardiola hatte auf die zuletzt schwachen Spiele reagiert, Mittelstürmer Zlatan Ibrahimovic zunächst auf die Bank gesetzt und den Franzosen Thierry Henry, bisher meist am Flügel eingesetzt, auf der zentralen Stürmerposition aufgeboten. Dazu musste Mittelfeldmotor Xavi (muskuläre Probleme) verletzt draußen bleiben. Auch die Stuttgarter hatten umgestellt. Neben Sami Khedira spielte Zdravko Kuzmanovic auf der Doppelsechs, während Christian Träsch rechts vor Stefano Celozzi spielte. Auch das ging gründlich schief und der überforderte Celozzi musste zur Pause raus.

Barca setzte schließlich seine Vorführung fort. Wie im Training spielten die Katalanen Stuttgart geradezu schwindelig, am Ende wirkte die Darbietung wie eine Demütigung. Nach einer Stunde gelang Messi das 3:0, Bojan Krkic erhöhte kurz vor Schluss auf 4:0. Mehr verhinderte Lehmann mit seinen Paraden – die Schlussphase geriet zum Duell des Torhüters gegen Barca. Die VfB-Feldspieler hatten dagegen längst aufgegeben.

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