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Champions League: Ohne Mumm nach London

Für den Hamburger SV geht es in der Champions League gegen Arsenal London nur noch um die Ehre. Doch mit einem Sieg gegen den haushohen Favoriten könnte sich der Klub viel Selbstvertrauen zurück holen.

Hamburg/London - Ohne Aussicht auf eine Verbesserung in der Tabelle der Gruppe G gastiert Fußball-Bundesligist Hamburger SV am Dienstagabend in der Champions League beim englischen Erstligisten FC Arsenal London (20.45 Uhr, live bei Arena). Dabei wird die Partie für die punktlosen Hanseaten eine Frage der Ehre. Obwohl man bereits als Letzter feststeht und sich nach der Winterpause somit auf die Meisterschaft konzentrieren kann, steht für das Team von Trainer Thomas Doll viel auf dem Spiel.

Mit einem Erfolgserlebnis könnte der kriselnde "Dinosaurier" der Bundesliga nicht nur Selbstvertrauen für den Nord-Süd-Gipfel am Samstag in der heimischen AOL Arena gegen den FC Bayern München tanken. Es geht auch um das internationale Renommee des Europokalsiegers von 1983 sowie der Bundesliga im Allgemeinen.

HSV mit Negativrekord

Bereits jetzt hat der HSV mit vier Niederlagen in Serie ab dem 1. Spieltag in der Champions League einen Negativrekord für deutsche Klubs aufgestellt. Nach den bisher gezeigten Leistungen droht dem Traditionsklub von der Alster sogar der punktlose Abschied aus der "Königsklasse". Für die Bundesliga wäre dies ein schwerer Schlag. Bereits jetzt hat man viele Punkte für die Fünf-Jahres-Wertung der Europäischen Fußball-Union Uefa verloren. Damit droht die Bundesliga in der Tabelle weiter abzurutschen und somit einen weiteren Startplatz für die europäischen Klubwettbewerbe zu verlieren.

Aber vor der Partie bei den favorisierten "Gunners" spricht wenig für die Hanseaten, deren sportliche Talfahrt sich auch in der Bundesliga mit dem vorletzten Platz manifestiert. Am Samstag kam Hamburg trotz des durchaus gut besetzten Kaders nicht über ein 0:0 im Kellerduell bei Schlusslicht FSV Mainz 05 hinaus.

Zweifelnde Spieler

Innenverteidiger Bastian Reinhardt äußerte danach bereits Zweifel an der richtigen Zusammensetzung des Kaders: "Man muss sich insgesamt wohl fragen, ob die Mannschaft so zusammenpasst, dass wir konkurrenzfähig sind. Im Moment habe ich nicht den Eindruck. Zumindest scheint der eigentlich qualitativ hochwertig besetzte Kader der sportlichen Krise und dem Abstiegskampf in der Bundesliga nicht gewachsen zu sein und präsentiert sich außer Form.

So liegt der letzte Treffer von Angreifer Boubacar Sanogo bereits knapp zwei Monate zurück. Und das Comeback von Rafael van der Vaart, von dem sich viele die Wende erhofft hatten, ist bislang ohne nennenswerte Wirkung verpufft. "Ich kann nicht behaupten, dass wir jetzt da hinfahren und gewinnen werden", zeigte sich der Niederländer vor der Partie in London auch alles andere als selbstbewusst. In der neuen "Gunners"-Arena, dem Emirates Stadium, wird Doll auf beide zurückgreifen, aber auf einige vermeintliche Leistungsträger verzichten müssen. Mit Juan Pablo Sorin, Vincent Kompany, Guy Demel, Nigel de Jong, Paolo Guerrero und René Klingbeil hat die Liste der Ausfälle weiterhin beachtliche Dimensionen. Für die "Gunners" ist ein Heimsieg Pflicht, um sich gute Chancen auf die Achtelfinaleteilnahme zu erhalten und dann am letzten Spieltag beim momentan punktgleichen FC Porto alles klarzumachen. Entsprechend engagiert dürfte das Team mit dem deutschen Nationalkeeper Jens Lehmann zu Werke gehen. (tso/ddp)

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