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Sergio Ramos nach seinem Treffer zum 1:1 im Campions-League-Finale vor zwei Jahren.

© dpa

Champions League: Real, erspiel dir den Sieg!

Um es mal klar und persönlich zu sagen: Man darf am Samstag zu Real Madrid halten. Das dürfte nicht jedem leichtfallen. Aber für einen Abend sollen alle Sünden vergeben sein. Ein Kommentar.

Real, das sind die Blütenweißen und die Reichen, die sich alles erlauben können, auch wenn es sicher nicht immer blütenweiß ist. Real, das ist die Bühne, auf der Cristiano Ronaldo breitbeinig posiert. Real, das sind die Königlichen, was auch für Nicht-Monarchisten zunächst nicht tragisch ist.

Aber Real waren eben auch die Franquisten. Und im Duell mit dem FC Barcelona steht Real sowieso als der weniger sympathische Klub da. Soweit die Klischees.

Und Atlético, der heutige Gegner im Madrider Städteduell? Hat den FC Bayern aus der Champions League geworfen, nach einem Spiel, das man nicht viel besser spielen kann, als es die Bayern getan haben. Die Ungerechtigkeit des Fußballs ist also schon mal ein Grund, an diesem Samstag zu Real zu halten.

Des weiteren ist die Spielanlage von Atlético auf Destruktion angelegt. Wer will so etwas heute noch sehen? Heute, wo der optimale Ballbesitz und das blitzschnelle und originelle Passspiel Gebote des Fußballs sind. Das führte mitunter zum Überdruss, weil die Eskalation fehlte, der Torabschluss, oder wie es der Philosoph Wolfram Eilenberger einmal formulierte, weil dieses Hin- und Hergeschiebe nur Vorspiel war, aber den Orgasmus missen ließ. Diesen Systemfehler hat Pep Guardiola indes bei den Bayern ganz gut behandelt.

Atlético aber spielt Catenaccio, wie er schon vor fünfzig Jahren in Italien nervte. Und deswegen, Real, erspiel dir den Sieg. Im Namen des schönen Fußballs. Für einen Abend sind alle anderen Sünden vergeben.

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