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Klaas-Jan Huntelaar (2. v. l.) hat nach seinem Ausgleichstreffer allen Grund zur Freude.

© AFP

Champions League: Schalke 04 erreicht ein glückliches 1:1 beim FC Chelsea

Schalke 04 hat beim 1:1 beim FC Chelsea Glück. Bei den überlegenen Londonern können die Schalker durch Klaas-Jan Huntelaar einen Rückstand wettmachen.

Nur sehr selten in der Vereinsgeschichte des FC Schalke 04 hatte eine Remis für solch ein intensives und kollektives Durchatmen gesorgt. Vor der Champions-League-Partie beim FC Chelsea hatte es nicht wenige Pessimisten gegeben, die ein Debakel für den Ruhrgebietsklub erwartet hatten. Zu angespannt war die personelle Situation, zu tief schien sich die sportliche Krise bei den Spielern verfestigt zu haben, als dass sie auch nur ein annähernd ebenbürtiger Gegner gegen diesen scheinbar übermächtigen Gegner aus dem Londoner Südwesten sein konnten. Am Ende erkämpfte sich die Mannschaft von Jens Keller allerdings ein 1:1 (0:1) und überraschte sich mit diesem Ergebnis wohl vor allem selbst am meisten.

Trainer Jens Keller musste improvisieren

Allerdings ging die Partie nicht besonders viel versprechend für die Königsblauen los. Trainer Keller musste aufgrund der enormen Personalprobleme improvisieren und setzt bei seiner Aufstellung auf Erfahrung. Roman Neustädter rückte aus dem defensiven Mittelfeld zurück auf die Position des Innenverteidigers und spielte neben dem 19 Jahre alten Kaan Ayhan. Mit dieser Anordnung versuchte der Trainer der Schalker die vier verletzten, etatmäßigen Innenverteidiger zu ersetzen. Allerdings ging dieses Vorhaben gerade einmal zehn Minuten gut. Ausgerechnet Neustädter brachte Max Meyer ohne unter Druck geraten zu sein mit einem ungenauen Pass in Bedrängnis. Meyer verlor den Ball daraufhin unmittelbar vor dem Strafraum gegen Cesc Fabregas. Der Spanier ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte nach elf Minuten zur frühen Führung der Engländer. Der FC Chelsea brauchte in der Folge lange Zeit noch nicht einmal in hohem Tempo zu agieren, um die Königsblauen in die Schranken zu weisen. Die Spieler des FC Chelsea spulten geradezu vorschriftsmäßig ihre Aufgaben ab, während dem Ruhrgebietsklub das mangelnde Selbstvertrauen anzumerken war. Die vielen Misserfolgserlebnisse in den vergangenen Wochen hatten ihre Spuren unterlassen.

Sidney Sam wirkte nervös und unsicher

Viele technische Fehler und Ballverluste kennzeichneten zunächst ihr Spiel. Vor allem Sidney Sam wirkte nervös und unsicher und leitete mit seinen Fehlern einige Angriffe des Gegners ein. Und wenn sich die Königsblauen dann doch einmal vor das gegnerische Tor gearbeitet hatten, zielten sie entweder viel zu ungenau oder die Engländer erhöhten ihr Engagement und beendeten die Angriffsversuche. Es dauerte 40 Minuten, bis die Mannschaft von Jens Keller ihre erste Tormöglichkeit vorweisen konnte. Der in dieser Partie deutlich verbesserte und phasenweise sehr kämpferische Kevin-Prince Botang scheiterte mit einem krachenden Distanzschuss an Torhüter Thibaut Courtois. Dieser Versuch schien Boatengs Mitspieler ein wenig mehr Zuversicht gegeben zu haben. Sie lockerten in den Schlussminuten der ersten Hälfte ihre sehr defensive Grundeinstellung und vor allem Julian Draxler sorgte mit einem Alleingang über den halben Platz für die nächste Tormöglichkeit. Nachdem er sich gegen drei Gegenspieler durchgesetzt hatte, verließen ihn aber offenbar die Kräfte, sein Schuss verfehlte das Tor recht deutlich. Diesen späten Schwung nahmen die Schalker auch in die zweite Hälfte mit und wurden dafür belohnt. Klaas-Jan Huntelaar erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, spielte einen Doppelpass mit Julian Draxler und verwandelte nach 62 Minuten zum Ausgleich. In der Folge retteten sich die Schalker mit etwas Glück und viel Geschick über die Zeit, weil Roman Neustädter mit einer spektakulären Rettungsaktion auf der Torlinie und Ralf Fährmann mit einer brillanten Parade einen weiteren Gegentreffer verhinderte.

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