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Können sie auch in der Champions League feiern? Zuletzt siegte Schalke gegen den BVB.

© dpa

Champions League: Schalke hat gegen Galatasaray ein Sturmproblem

Der FC Schalke 04 schwelgt im Derbyrausch und sinniert über Offensivlösungen für das Champions-League-Rückspiel im Achtelfinale gegen Galatasaray Istanbul.

Klaas-Jan Huntelaar lag schon auf der Trage, aber für eine Mitteilung an den Rest der Welt war noch Zeit. „Shit happens. Aber der Derbysieg bleibt“, twitterte der holländische Stürmer in Diensten des FC Schalke 04. Was ist schon eine Innenbandverletzung gegen einen 2:1-Sieg über Borussia Dortmund, wie ihn die Schalker am Samstag gefeiert hatten?

Der Zustand gefühlter Schwerelosigkeit ist vor dem Rückspiel im Achtelfinale der Champions League am Dienstag gegen Galatasaray Istanbul (20.45 Uhr, live bei Sky) noch lange nicht passé. „Es gibt auch keinen Grund, diese Euphorie nicht mitzunehmen“, sagt Trainer Jens Keller. 1:1 endete das Hinspiel in Istanbul – „eine gute Ausgangsposition, mehr aber auch nicht“, sagt Manager Horst Heldt, schon deutlich zurückhaltender.

Auch wenn der jüngste Schalker Auftritt allen Beteiligten viel Hoffnung für den nächsten Saisonhöhepunkt gegeben hat, so sorgt die Verletzung Huntelaars dennoch für eine leichte Verunsicherung. Neben dem Niederländer fällt auch noch der seit einigen Wochen verletzte Ciprian Marica aus. Damit bleibt als einzige Alternative im Angriff der Finne Teemu Pukki, der bisher über eine Reservistenrolle nicht hinausgekommen ist. „Dass mit Klaas-Jan ist natürlich bitter. Wir werden aber sicher wieder elf Spieler auf den Platz bekommen“, sagt Keller. Pukki ist im Gegensatz zu Huntelaar ein kleiner, schneller Spieler, der sich vor allem für das Konterspiel eignet.

Allerdings will Jens Keller sein taktisches Konzept, das frühes Pressing und schnelles Umschaltspiel beinhaltet, auch gegen Galatasaray nicht ändern. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hätte wie zuletzt beim Gegner Bayern München im DFB-Pokal auch gegen die Schalker Plagiatsvorwürfe erheben können. So sehr ähnelte der Schalker Auftritt dem des BVB in der jüngsten Vergangenheit. „Wir dürfen nicht den Fehler begehen, abwartend zu spielen. Dafür sind die Türken im Angriff viel zu gut und haben viele Möglichkeiten, Tore zu erzielen“, sagt Trainer Keller mit Blick auf Galatasarays Angreifer Didier Drogba und Burak Yilmaz, der bereits im Hinspiel getroffen hat und insgesamt sieben Treffer in dieser Champions-League-Saison erzielt hat.

Als Alternative für Pukki käme wieder die Variante aus dem Spiel bei Mainz 05 infrage. Damals hatte Jefferson Farfan als einzige Sturmspitze versucht, die Abwehr der Rheinhessen zu beschäftigen. Doch der auf der rechten Außenbahn so durchsetzungsstarke Peruaner dürfte kaum Lust verspüren, diese Position erneut zu bekleiden. „Wir müssen das Stürmer-Problem in den Griff kriegen. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt, aber wir haben immerhin noch welche“, sagt Manager Heldt. „Wenn wir viele lange und hohe Bälle spielen, wird es mit Pukki natürlich schwierig. Ich bin froh, dass ich nicht der Trainer bin.“

Für Heldt bietet das Spiel gegen Galatasaray nicht nur sportlichen Reiz. Mit dem Erreichen des Viertelfinales würde ein wohl zweistelliger Millionenbetrag zusätzlich zu den bisher in der Champions League bereits erwirtschafteten rund 30 Millionen Euro in die Vereinskassen gespült. „Das ist Geld, mit dem wir nicht geplant haben“, sagt Heldt. In Zeiten der Konsolidierung, die aber gleichzeitig die Weiterentwicklung der Mannschaft einschließen soll, ist das ein nicht zu vernachlässigender Nebenaspekt. Vor allem wollen die Schalker „das Scheiß-Gefühl der Krise in den vergangenen Wochen endgültig loswerden“, sagt Heldt.

Ein Erfolg gegen Galatasaray wäre dafür äußerst hilfreich.

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