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Stuttgart

© dpa

Champions League: Stuttgart gewinnt in Glasgow

Markus Babbel darf weiter Trainer sein und der VfB Stuttgart noch immer auf das Achtelfinale hoffen: die Schwaben gewinnen durch Tore von Sebastian Rudy und Zdravko Kuzmanovic 2:0 bei den Glasgow Rangers.

Nach zwei 1:4-Niederlagen in der Champions League in Folge waren die völlig verunsicherten Schotten mit der Taktik und Mentalität eines Underdogs in die Partie gegangen. Tief in der eigenen Hälfte standen meist neun Blaue und warteten darauf, die Roten umzugrätschen oder auszukontern - die genaue Reihenfolge schien den Schotten egal. Die Gäste brauchten nicht lange, um sich mit dem überraschenden Freiraum im Mittelfeld anzufreunden. Sebastian Rudy und Alexander Hleb dribbelten zunächst mit dem VfB-typischen Hang zum unnützen Haken, später effizient an den Außenlinien und gelangen imemr wieder in den Rücken der Abwehr. Schon nach vier Minuten schoss der umtriebige Cacau nach einem Pass von Arthur Boka aus der Drehung; nicht platziert genug, um Gers (kursiv)-Torwart Allan McGregor zu überwinden.

Die Zuschauer im Ibrox stimmten vollmundig „Rule Britannia“ an, doch die immer sicherer auftretenden Gäste bestimmten clever Gegner und Spiel. Wieder kam Hleb am schwachen Steven Whittaker vorbei und legte auf Pavel Pogrebnyak ab. Der Russe lief zu spät in Richtung des kurzen Pfostens und schlug über den Ball, der glücklicherweise genau vor Rudy landete. Der 19-Jährige staubte aus acht Metern ins leere Tor ab. (16.) Kurz darauf traf der umsichtig agierende Zdravko Kuzmanovic mit einem Freistoß ins Netz, doch der Schiedsrichterassistent hob die Fahne: Rudy war ins Abseits gelaufen und hatte McGregor irritiert.

Glasgow wirkte niedergeschlagen, bereit für mehr Gegentore. Cacau versuchte es wieder aus der Distanz, doch der VfB musste im Anschluss ständig vor sich selbst auf der Hut sein: man schien jederzeit in der Lage, die Rangers mit einer Unzulänglichkeit zurück ins Spiel zu holen. Es war Pogrebnyak, der die beste Chance der Heimmannschaft einleitete. Der Russe spielte nach einem schnellen Abwurf von Jens Lehmann dem Gegner aus fünf Metern in die Beine, zum Glück für Babbels Elf setzte Kris Boyd den anschließenden Kopfball jedoch über die Latte. Die Szene erinnerte den bisher recht souveränen VfB offensichtlich an all die Misserfolge der vergangenen Monate. Unerklärlicherweise überließ man den Schotten den Ball und Raum. Das Team von Walter Smith konnte allerdings nicht viel damit anfangen. Ein Schuss von Kyle Laffery kam nach einer Unsicherheit von Lehmann nicht aufs Tor, danach: gar nichts mehr.

In der Halbzeit wird Babbel seine Spieler an die letzten beiden Auftritte von VfB-Mannschaften an der Clyde erinnert haben. 2007 und 2003 verloren die Schwaben nach frühen 1:0-Führungen beide Spiele noch mit 1:2. Das sollte nicht ein drittes Mal passieren: sehr konzentriert und mit Zug zum Tor begannen die Gäste die zweite Hälfte. Lehmann musste nach einem seltenen Steilpass gegen Kenny Miller klären und durfte dann zusehen, wie Kuzmanovic im Gegenzug das 2:0 erzielte: der Serbe setzte nach einer Flanke von Rudy einen präzisen Kopfball ins Netz. (59.) An der Seitenlinie machte Babbel einen Luftsprung.

Die Rangers warfen nun mehr Männer nach vorne, Stuttgart wartete listig auf Gelegenheiten. Die besten hatte Pogrebnyak, doch der Mittelstürmer blieb seiner Abschlussschwäche treu. Erst konnte er aus fünf Metern McGregor nicht überwinden, zehn Minuten später traf er aus der Drehung nur den Außenpfosten. Thomas Hitzlsperger kam noch für den leicht erschöpften Kuzmanovic, als Verwalter in die Partie. Dann war ein verdienter und aus Sicht der Schwaben hoffentlich wegweisender Sieg unter Dach und Fach.

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