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Sport: Champions League: Vom Eise befreit

Nach einer taktischen Meisterleistung im Moskauer "Sandkasten" kann Bayern München für das Viertelfinale in der Champions League planen. Der Bundesliga-Spitzenreiter setzte sich bei Spartak Moskau mit 3:0 (1:0) durch und blieb auch im vierten Zwischenrunden-Spiel ungeschlagen.

Nach einer taktischen Meisterleistung im Moskauer "Sandkasten" kann Bayern München für das Viertelfinale in der Champions League planen. Der Bundesliga-Spitzenreiter setzte sich bei Spartak Moskau mit 3:0 (1:0) durch und blieb auch im vierten Zwischenrunden-Spiel ungeschlagen. Vor rund 70 000 enttäuschten Zuschauern, darunter Russlands Präsident Wladimir Putin, gelang Mehmet Scholl die Pausenführung und eine Viertelstunde vor Schluss per Foulelfmeter auch die Vorentscheidung. Der eingewechselte Paulo Sergio beseitigte mit dem 3:0 (87.) alle Zweifel am ersten Sieg einer deutschen Mannschaft beim russischen Serienmeister.

"Wir haben unsere Chancen genutzt und ein bisschen Glück gehabt", urteilte Trainer Ottmar Hitzfeld und sprach seinem Torhüter Oliver Kahn ein Extra-Lob aus: "Er war der große Rückhalt unserer Mannschaft." Kapitän Stefan Effenberg meinte: "Nach dem 1:0 mussten wir einige brenzlige Situationen überstehen. Aber je länger das Spiel ging, umso einfacher wurde es."

Bereits am Morgen hatte Schiedsrichter Lopez Nieto nach einer Platzbesichtigung alle Befürchtungen zerstreut, dass die Partie abgesagt werden könnte. Dank der Rasenheizung und vergleichsweise milden Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt war das Spielfeld im Luschniki-Stadion von der Eisschicht befreit und zusätzlich mit grünen Holzspänen und roten Linien präpariert worden.

Der FC Bayern begann defensiv. Die von Behelfs-Libero Patrik Andersson organisierte Deckung formierte sich weit in der eigenen Hälfte, auch die beiden Außen Sagnol und Lizarazu zogen sich weit zurück, Fink störte wie im Hinspiel die Kreise von Jegor Titow. Als Scholl das 1:0 für die Gäste erzielt hatte, war das der Weckruf für die Moskauer. Fortan setzte Spartak den Bundesliga-Spitzenreiter gehörig unter Druck. Die Bayern verloren die Bälle zu schnell, kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen. Mehmet Scholl beschrieb diese Abwehrschlacht hinterher mit den Worten: "Das war teilweise wie beim Hallenhandball - alle standen um den eigenen Strafraum herum."

Endstation für Spartak Moskau war immer wieder Oliver Kahn. Der Schlussmann des FC Bayern stellte gleich mehrfach seine Extraklasse unter Beweis. Dank sechs toller Paraden des 31-Jährigen retteten die Münchner nicht nur die Führung in die Pause, sondern konnten sie in der Schlussviertelstunde sogar noch ausbauen.

Klaus Rocca

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