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Tibet-Aktivisten

© dpa

China: Tibet-Aktivisten nach Protest festgenommen

Erneut ist Peking Schauplatz einer pro-tibetischen Demonstration geworden: Vor dem zukünftigen Sitz des chinesischen Staatsfernsehens haben fünf Tibet-Aktivisten ein Banner enthüllt.

Bei einem neuen Protest von Tibet-Aktivisten sind am Freitag fünf Ausländer von der Polizei festgenommen worden. Es war die mittlerweile sechste Protestaktion der New Yorker Gruppe "Students for a Free Tibet" in Peking. Nach Angaben der Studentengruppe hängten zwei Aktivisten ein Banner mit der Forderung "Befreit Tibet" über den Bauzaun des 234 Meter hohen Fernseh-Wolkenkratzers, an dessen Bau der deutsche Architekt Ole Scheeren maßgeblich beteiligt ist. Der Turm sei ein "glänzendes neues Gebäude" für die Propaganda; die Studenten wollten jedoch eine "Botschaft der Wahrheit" senden, erklärte Lhadon Thetong, Exekutivdirektorin der Gruppe.

Protestaktionen "nicht willkommen"

Die Demonstranten wurden von Sicherheitskräften abgeführt. Laut Polizei soll ihr Aufenthalt in dem Land wegen "Verletzung der chinesischen Gesetze" verkürzt werden. Derzeit sei unklar, wohin die Aktivisten von der Polizei gebracht wurden. Der Nachrichtenagentur Xinhua zufolge waren sie mit Touristen-Visa eingereist und sollen abgeschoben werden. Drei von ihnen stammen aus den USA und jeweils einer aus Kanada und Großbritannien.

Das chinesische Olympia-Organisationskomitee BOCOG forderte die Weltpresse auf, den Protesten keine Bühne zu geben. Tibet sei ein "unabtrennbarer Teil Chinas", sagte BOCOG-Generalsekretär Wang Wei. Tibet-Protestaktionen seien in China "nicht willkommen". Seit dem Beginn der Olympischen Spiele vor einer Woche war es in Peking immer wieder zu pro-tibetischen Kundgebungen von Ausländern gekommen. Sie wurden daraufhin schnellstmöglich ausgewiesen. (lwi/AFP/dpa)

Deutsche Tibet-Aktivistin im Interview mit Tagesspiegel-Online über ihre Verhaftung auf dem Platz des Himmlischen Friedens: Klicken Sie hier.

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