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Der Rainer an seiner Seite. Widmayer (l.) bleibt Pal Dardai erhalten.

© picture alliance / dpa

Co-Trainer verlängert bei Hertha BSC: Widmayer: Ja-Wort mit Verspätung

Das erfolgreiche Trainerteam von Hertha BSC bleibt zusammen. Assistent Rainer Widmayer hat vor seiner Vertragsverlängerung allerdings etwas länger überlegt.

Für Pal Dardai ist der Donnerstag ein sehr guter Tag gewesen. So gut, dass er am Tag danach sogar ein öffentliches Lob an seinen Vorgesetzten Michael Preetz ausgesprochen hat. „Danke dafür“, sagte der Trainer von Hertha BSC bei der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel der Berliner beim Hamburger SV (Sonntag, 17.30 Uhr) zu dem neben ihm sitzenden Manager. Der Grund für seine gute Laune: Am Donnerstag haben sein Assistent Rainer Widmayer und Torwarttrainer Zsolt Petry ihre im Sommer auslaufenden Verträge um zwei Jahre verlängert. Das Trainerteam, das bei Hertha erfolgreiche Arbeit abliefert, bleibt damit weiterhin zusammen. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Dardai.

Dazu hat er allen Grund: Petry hat nicht nur entscheidend dazu beigetragen, dass Rune Jarstein zum verlässlichen Rückhalt für Hertha geworden ist; vor allem ist es ihm zu verdanken, dass der Norweger überhaupt noch für Hertha spielt. Der neue Torwarttrainer legte kurz nach seinem Amtsantritt im Sommer 2015 erfolgreich sein Veto ein, als Jarstein vor einem Wechsel zu Celtic Glasgow stand.

„Alle Trainer sind sehr fleißig“, sagt Dardai. Vor allem Rainer Widmayer sei in dieser Hinsicht ein Prototyp. „Er ackert den ganzen Tag.“ Doch Dardais Assistent genießt nicht nur bei Hertha große Wertschätzung. Seine Qualitäten sind auch in der gesamten Branche bekannt. Widmayer wird von den Spielern für seine menschliche und umgängliche Art geschätzt. Vor allem aber gilt er in allen fußballerischen Dingen als äußerst kompetent. Da ist es keine Überraschung, dass auch andere Klubs längst auf ihn aufmerksam geworden sind.

Herthas Manager Preetz hat im Zusammenhang mit der Vertragsverlängerung des Trainerteams immer wieder von einer Formsache gesprochen, erstmals im Trainingslager Anfang Januar, zuletzt vor einer Woche im „Kicker“: „Es ist alles miteinander besprochen, es muss nur noch unterschrieben werden. Da kommt nichts mehr dazwischen.“ Dardais ungarischer Landsmann Petry hat in der Tat schon vor Wochen Herthas Angebot zugestimmt, Widmayer hingegen hat nach Informationen des Tagesspiegels bis Mitte dieser Woche gezögert. Erst am Donnerstag hat er – offenbar nach langen und grundsätzlichen Überlegungen – den neuen Vertrag bis 2019 unterschrieben.

Will Widmayer noch einmal als Cheftrainer arbeiten?

„Herthas Angebot war sehr fair“, sagt Widmayer. „Es hat mir die Wertschätzung gezeigt, die ich im Verein genieße.“ Warum seine Unterschrift trotzdem so lange auf sich hat warten lassen, dazu will er sich nicht äußern. Widmayer hatte bereits Ende des vergangenen Jahres gesagt, dass er die Weihnachtsferien nutzen werde, um eine generelle Entscheidung über seine Zukunft zu treffen. Zum einen ist da die räumliche Entfernung zu seiner Familie, die weiterhin in der Nähe von Stuttgart lebt. Zum anderen feiert Widmayer in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Er geht gewissermaßen auf die Zielgerade seines Berufslebens und muss für sich die generelle Frage beantworten: Will ich weiterhin als Co-Trainer arbeiten? Oder kann ich mir vorstellen, noch einmal in die erste Reihe zu treten und eine Mannschaft eigenverantwortlich zu führen?

Ende November wurde Widmayer in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“ gefragt, ob ihn nicht auch ein Posten als Cheftrainer interessiere: „Doch, schon“, hat er darauf geantwortet. Dass sich Rainer Widmayer mit solchen Gedanken trägt, kann Hertha also nicht überrascht haben.

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