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Ein Mann wie ein Baum. Oder: Selbst ist der Cody Kessel.

© promo

Cody Kessel und sein kreatives Workout: Spieler der BR Volleys baut sich ein Fitnessstudio im Wald

Der Volleyball-Profi Cody Kessel hält sich gerade in den USA fit. Auf dem Campingplatz seiner Eltern kam ihm eine verrückte Idee.

Es gibt derzeit leichtere Aufgaben, als sich fit zu halten – besonders wenn man Profisportler ist. Wohl dem also, der ein eigenes Waldstück hat und dazu noch kreativ ist. So wie Cody Kessel, Außenangreifer der BR Volleys. Man nehme: Altholz und Altmetall. Man bekomme: ein Fitnessstudio mitten im Wald.

Bereits seit Mitte März hält sich Kessel in seiner US-amerikanischen Heimat in Colorado Springs auf. Dort, am östlichen Rand der Rocky Mountains, besitzen seine Eltern eine Art Luxus-Campingplatz, auf dem der Volleyball-Profi tatkräftig mithilft. Während der Coronavirus-Krise hält Kessel zum Beispiel die Tipis in Schuss. Doch irgendwann war ihm die tägliche Arbeit nicht mehr genug, um seinen Körper in Form zu halten. Kessel machte sich auf in den Wald.

„Ich war unterwegs, habe umherliegendes Holz gesehen und dachte: Daraus könnte man doch einiges machen“, sagt der 28-Jährige. Er sammelte das Altholz ein und suchte sich Altmetall, das auf dem Campingplatz lag. Daraus baute er eine Klimmzugstange, Lang- und Kurzhanteln sowie eine Liegefläche zum Bankdrücken. Drei Wochen lang.

In einem Video, das Kessel auf Instagram postete, ist nun das Ergebnis zu sehen. Hoch oben, auf einem Plateau im Wald, steht sein eigenes, kleines Fitnessstudio. „Ich habe mit dem Gedanken angefangen, es für mich zu bauen“, sagt Kessel. Nun sei es aber so gut geworden, dass er es auch den Gästen zur Verfügung stellen will.

Kessel will noch ein weiteres Jahr bei den Volleys bleiben

Kessel erhofft sich noch einen weiteren Zweck seines Aufwands. „Ich will andere Leute inspirieren, die auch nicht richtig rausgehen können zum Trainieren“, sagt er.

Richtig langweilig ist Kessel aber auch ohne sein Fitnessstudio-Projekt nicht geworden. Nach dem Saisonabbruch in der Bundesliga kann er sogar wieder ein wenig Volleyball spielen – da er mit einer Variante des Sports aufgewachsen ist, die auf Gras gespielt wird. „Ich habe ein Netz in der Garage und baue es ab und an auf, um ein paar Aufschläge zu üben“, sagt er. Mit seiner Schwester McKenzie und deren Freund spielt er sogar schon mal Eins gegen Eins. Ersetzen könne das ein Duell mit einem seiner Teamkollegen allerdings nicht.

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Auf solche Duelle mit befreundeten Volleys-Spielern muss Kessel derzeit aber nicht komplett verzichten. Mit Jeffrey Jendryk spielt er regelmäßig „Die Siedler von Catan“, wenn auch nur online. „Ein großartiges deutsches Spiel“, sagt Kessel. Wann er seine derzeitigen Mannschaftskollegen wieder leibhaftig treffen darf, ist völlig offen. Übrigens auch, ob es dann noch seine Mannschaftskollegen sind. Kessels Vertrag läuft aus. „Ich würde gerne noch ein Jahr in Berlin spielen“, sagt er.

Die Verhandlungen laufen, noch ist nichts entschieden. Dass die Volleys auf den US-Amerikaner verzichten wollen, ist aber unwahrscheinlich – vor allem aufgrund seiner Flexibilität. Die hat er durch seine Aktion im Wald mal wieder unter Beweis gestellt.

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