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Josh Cavallo in einem Spiel der ersten australischen Liga für Adelaide United.

© AAP/Imago

Update

Coming Out von Australier Josh Cavallo: „Ich bin Fußballer und ich bin schwul“

Als erster aktiver Erstligaprofi macht der 21 Jahre alte Australier seine Homosexualität öffentlich. Er hofft, dass es für schwule Fußballer einfacher wird.

Der 21 Jahre alte australische Profifußballer Joshua Cavallo hat in den Sozialen Medien verkündet, dass er schwul ist. Der ehemalige Jugendnationalspieler, der bei Adelaide United in der A-League unter Vertrag steht, ist damit weltweit der einzige aktive Profi aus einer ersten Liga, der offen zu seiner Homosexualität steht. „Ich bin ein Fußballer und ich bin schwul“, sagte Cavallo in einer Videobotschaft. In einem Statement auf Twitter äußerte er sich ausführlich zu seinem Coming Out. „Es war ein langer Weg bis zu diesem Punkt, aber ich könnte mit meiner Entscheidung zum Coming Out nicht glücklicher sein“, schrieb Cavallo. „Ich habe meine Sexualität mehr als sechs Jahre bekämpft.“

In der Fußballbranche hätten es schwule Spieler immer noch sehr schwer, erklärte Cavallo in seinem Statement.. „Als ich aufgewachsen bin, waren schwul zu sein und Fußball zu spielen zwei Welten, die sich noch nie begegnet waren“, so Cavallo. Er habe deshalb lernen müssen, seine Gefühle zu verbergen, um den Erwartungen an einen Fußballer zu entsprechen. Die Unterstützung seiner Familie und seines Vereins habe ihn jedoch ermutigt, an die Öffentlichkeit zu gehen.

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Damit hofft Cavallo auch anderen Fußballern, die sich als LGBTQ+ identifizieren, zu zeigen, „dass sie nicht alleine sind und dass sie willkommen sind in der Fußball-Gemeinschaft“. In den Sozialen Medien äußerten sich zahlreiche Fußballer und Funktionäre zu Cavallos Coming Out. „Ich habe nicht das Vergnügen, dich persönlich zu kennen, aber ich möchte dir für diesen Schritt danken“, schrieb etwa der spanische Welt- und Europameister Gerard Piquet vom FC Barcelona. „Die Fußballwelt hängt weit zurück und du hilfst uns dabei, voranzukommen.“

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In Deutschland hatten Anfang dieses Jahres 900 Profifußballer*innen homosexuellen Spieler*innen unter dem Motto "Ihr könnt auf uns zählen" in der Fußballzeitschrift „11 Freunde“ ihre Unterstützung zugesichert. Dennoch gilt Homosexualität im Männer-Fußball immer noch als Tabuthema. Ex-Nationalspieler Philipp Lahm riet Profis im Februar in seinem Buch vom Coming Out ab. Auch Cavallo schreibt, dass er sich über mögliche negative Auswirkungen auf seine Karriere bewusst sei. Er wisse, dass es weitere Spieler gebe, die ihre sexuelle Identität bisher versteckten. Trotz allem sei es erstaunlich, dass es aktuell keine aktiven, schwulen Profifußballer gebe. „Nicht nur in Australien, sondern auf der ganzen Welt – hoffentlich wird sich das in der näheren Zukunft ändern.“

Laut dem englischen „Guardian“ gibt es weltweit „nur eine Handvoll“ offen schwul lebender Fußballer, von denen vor Cavallo kein einziger in einer ersten Liga aktiv war. 2019 machte Andy Brennan als erster aktiver australischer Fußballprofi seine Homosexualität öffentlich. Der US-Amerikaner Robbie Rogers wartete mit seinem Coming Out ebenso bis zu seinem Karriereende wie der früherer deutsche Nationalspieler und jetzige Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, Thomas Hitzlsperger.

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