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Russlands Torhüter Igor Akinfejew verpasst vor dem Mexikaner Hirving Lozano im entscheidenden Moment den Ball.

© AFP

Confed-Cup: Gastgeber Russland scheidet aus

Nach dem 1:2 gegen Mexiko ist für Russland der Confed-Cup schon nach den drei Gruppenspielen beendet. Mexiko und Portugal ziehen ins Halbfinale ein.

Mexiko hat Russlands Nationalteam aus dem Confed-Cup geworfen und der WM-Vorfreude beim Gastgeber einen deutlichen Dämpfer verpasst. 355 Tage vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zog der Gold-Cup-Sieger um Javier Hernández am Samstag in Kasan mit einem schmeichelhaften 2:1 (1:1) gegen die Sbornaja ins Halbfinale ein.

Nach einer starken ersten Halbzeit scheiterte das Team von Trainer Stanislaw Tschertschessow damit bereits in der Vorrunde - als erster Gastgeber des WM-Generalprobenturniers seit Südkorea 2001. Mit seinem Führungstor ließ Alexander Samedow (25. Minute) die russischen Fans aufs Weiterkommen hoffen. Die meisten der 41.585 Zuschauern forderten zudem mehrfach vergeblich Elfmeter für ihr Team, der jedoch einmal sogar nach Videobeweis verwehrt blieb. Nestor Araujo (30.) und Hirving Lozano (52.) drehten die Partie für Mexiko. In einer harten Partie sah Russlands Juri Schirkow Gelb-Rot (68.).

Portugal sicherte sich parallel in St. Petersburg durch ein 4:0 (2:0) über Neuseeland Rang eins in der Gruppe A. Weltfußballer Cristiano Ronaldo (33./Foulelfmeter), Bernardo Silva (37.), André Silva (80.) und Nani (90.+1) erzielten die Tore für den Europameister.

Torhüter Akinfejew unterlief ein großer Fehler

In Kasan sorgten trotz zahlreicher leerer Plätze die russischen Fans für eine brodelnde Atmosphäre. Schon 40 Minuten vor Anpfiff schallten die „Rossija“-Rufe durch die Kasan Arena, mit einer Choreo erinnerten die Anhänger an vergangene Zeiten: „Wir sind stolz auf (die) Großen“, stand auf dem Banner über die komplette Gegengerade.

Und die neue Generation stand ihren Vorbildern in der Anfangsphase in nichts nach. Deutlich offensiver als noch gegen Portugal (0:1) agierte das Team von Tschertschessow. Vor allem der frühere Chelsea-Profi Juri Schirkow sorgte über die linke Seite immer wieder für Gefahr. Nach sechs Minuten gab es erstmals wütende Proteste der Heimfans: Schirkow kam nach Kontakt mit Hector Moreno zu Fall, hakte sich aber zu sehr ein, damit Schiedsrichter Fahad al-Mirdasi klar hätte auf Elfmeter entscheiden können.

Elf Minuten später bemühten die Unparteiischen sogar den Videobeweis. Mexikos Araujo lief von hinten in die Beine von Stürmerstar Fedor Smolow. Erneut eine Berührung, erneut kein Strafstoß. Doch die Entscheidung stachelte die Russen nur weiter an. Nach einem Pfostentreffer von Smolow (24.) sorgte Samedow mit einem überlegten Flachschuss für die verdiente Führung.

Zum dritten Mal in diesem Turnier lag Mexiko zurück - und zum dritten Mal reagierte der Gold-Cup-Sieger besonnen und erfolgreich. Nach einem feinen langen Pass von Hector Herrera düpierte Innenverteidiger Araujo den russischen Keeper Igor Akinfejew per Kopfball-Bogenlampe.

Mexiko bot ein komplett neues Team auf

Coach Juan Carlos Osorio änderte seine Anfangself im Vergleich zum 2:1 über Neuseeland auf neun Positionen, nachdem er nach dem 2:2 gegen Portugal schon achtmal getauscht hatte. So rückte auch Javier Hernández wieder in die Startformation - der Profi von Bayer Leverkusen agierte erstmals in der Sturmspitze statt über den Flügel.

Nach der Pause startete die Sbornaja mit viel Schwung: Bei der Direktabnahme traf Smolow zunächst den Ball aber nicht richtig (46.), dann stand Samedow beim vermeintlichen 2:1 klar im Abseits (48.). Das Tor fiel zum Entsetzen der russischen Fans auf der falschen Seite: Nach einem langen Befreiungsschlag von Hector Herrera sind sich Akinfejew und Viktor Wassin nicht einig. Der Keeper zögert beim Herauslaufen - und Lozano ist der lachende Dritte.
Das dritte Tor der Mexikaner ist keins: Laut Videobeweis stand Moreno beim Pass von Andrés Guardado im Abseits (60.) - diesmal bejubeln die Fans den Referee. Bitter für die Mexikaner: Kapitän Guardado ist nach seiner zweiten Gelben Karte im Halbfinale nur Zuschauer. (dpa)

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