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Unter Zugzwang: Rudi Bommer will mit Energie Cottbus gegen Union Berlin gewinnen.

© dapd

Cottbus gegen Union: Siegen für die Sicherheit

Energie Cottbus muss am Sonntag im Berlin-Brandenburg-Duell gegen den 1. FC Union gewinnen, um sicher in der Zweiten Liga zu bleiben.

Die Hoffnung ist rot und weiß und erinnert an England. In neuen Trikots, die stark denen des FC Arsenal aus London ähneln, will Energie Cottbus am Sonntag den möglichen Abstieg aus der zweiten Liga verhindern. Gegen den 1. FC Union (13.30 Uhr) benötigt man einen Sieg, um mit Sicherheit nicht doch noch auf den Relegationsplatz zu rutschen. In diesem Fall würden zwei weitere Spiele gegen Jahn Regensburg darüber entscheiden, in welcher Liga Cottbus in der kommenden Saison antritt.

„Man kann vieles korrigieren“ sagt Rudi Bommer. Er meint die schwache Rückrunde, die vielen vergebenen Torchancen und die individuellen Fehler. Seit Januar ist Bommer als Trainer in Cottbus verantwortlich. Damals rangierte die Mannschaft im Mittelfeld der Tabelle. Unter Bommer gelang Cottbus nur ein Sieg, mit zehn Punkten ist Energie die schlechteste Rückrundenmannschaft der zweiten Liga. Und wenn die Cottbuser doch mal ganz ordentlich spielten, verloren sie trotzdem. So wie am vergangenen Wochenende beim 0:1 in Ingolstadt. „Wir haben es verpasst, den Sack zuzumachen“, sagte Bommer. Ein Punkt hätte wohl schon den Klassenerhalt gesichert. Cottbus hat im Vergleich zum Karlsruher SC das um sieben Treffer bessere Torverhältnis. So muss man vor dem letzten Spieltag gemeinsam mit Karlsruhe und Aue um den Klassenverbleib bangen.

Dabei waren die Ziele vor der Saison ganz andere gewesen. Auch wenn es niemand aussprach, insgeheim träumte man von der Rückkehr in die Bundesliga. Die hohe Erwartungshaltung führte dann auch zur Trennung von Trainer Claus-Dieter Wollitz – zumindest offiziell. Anfang Dezember erklärte Präsident Ulrich Lepsch: „Mit Platz neun in der zweiten Liga sind alle unzufrieden. Es ist besser, sich gleich zu trennen.“ Wollitz kehrte zu seiner Familie zurück und übernahm wenige Tage später die Mannschaft des VfL Osnabrück. Gerüchte um eine mögliche Affäre des Trainers kursierten in Cottbus. Die Trennung erinnerte in Nuancen an jene von Markus Babbel und Hertha BSC. Heute wären sie in Cottbus zufrieden, würde man auf Platz neun stehen.

Die Mannschaft, die in der vergangenen Saison ins Halbfinale des DFB-Pokals und beinahe in die Bundesliga gestürmt wäre, ist seit Wochen verunsichert. Nach der 0:1-Niederlage in Rostock blockierten aufgebrachte Fans den Bus, die Stimmung könnte kaum angespannter sein. Seit 1997 ist Energie Cottbus stets im Profifußball vertreten – sechs Jahre davon sogar in der Bundesliga.

Unter Bommers Vorgänger Claus-Dieter Wollitz spielte Cottbus offensiv. Bommer brachte mehr Stabilität in die Defensive, aber von der einstigen Spielfreude ist nicht mehr viel geblieben. Die muss heute dringend zurückkehren. Und sei es mithilfe der neuen Arsenal-Trikots.

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