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Cottbus - Stuttgart: Schlechter Anfang, schlechtes Ende

Cottbus führt seine schwache Heimbilanz fort und unterliegt Stuttgart nach frühem Rückstand 0:3.

Von Karsten Doneck, dpa

Die verheerenden Folgen waren absehbar. Zu schlampig fiel die Befreiungsaktion von Mariusz Kukielka am eigenen Strafraum aus. Sein Abspiel geriet zu scharf, zu unpräzise. Marco Kurth jedenfalls überforderte die Aufgabe einer kontrollierten Ballannahme. Ciprian Marica vom VfB Stuttgart eroberte fast mühelos den Ball. Ein Querpass, dann zog Roberto Hilbert sofort ab. Unhaltbar flog der Ball aus gut 22 Metern in den Torwinkel. Keine vier Minuten waren da gespielt.

Was für Energie Cottbus schlecht begonnen hatte, nahm auch kein gutes Ende. Der Bundesligist aus der Lausitz unterlag den cleverer, kontrollierter und eleganter spielenden Stuttgartern vor 13 527 Zuschauern im Stadion der Freundschaft mit 0:3 (0:1). „Es gibt in der Bundesliga sechs bis acht Mannschaften, mit denen wir uns messen können“, sagte Bojan Prasnikar. Der VfB Stuttgart, das weiß der Energie-Trainer nun, gehört nicht dazu.

Es sieht nach dem klaren Erfolg in Cottbus so aus, als würde Markus Babbel, der Interimstrainer der Stuttgarter, seine Bewährungszeit überstehen und auch zu Beginn des neuen Jahres seinen derzeitigen Job ausüben dürfen. „Das Thema ist für mich zweitrangig. Wichtig ist, dass ich jetzt das Maximale raushole“, sagte Babel selbst zu seiner Zukunft. Zwei Siege in Folge hatte der VfB in dieser Bundesligasaison vorher jedenfalls noch nicht geschafft. Über weite Strecken kombinierte der VfB geschmeidiger als der Gastgeber, auch ohne seinen wegen eines Muskelfaserrisses fehlenden Torjäger Mario Gomez. Vor allem Sami Khedira genoss im Mittelfeld der Gäste ungeahnte Freiräume.

Aber der FC Energie steckte den Schock des frühen Rückstands weg. Nach rund einer halben Stunde setzte die Mannschaft selbst ein paar gefahrbringende Akzente. „Wir sind ein bisschen ins Schwimmen geraten“, sagte Markus Babbel. Es fehlte der Cottbuser Offensive in der starken Phase zwischen der 30. und 60. Minute in ein paar Szenen lediglich die Genauigkeit im Abschluss, um zum Ausgleich zu kommen. „Wenn du fünf, sechs Chancen hast, dann musst du irgendwann daraus auch mal ein Tor machen“, sagte Energies Manager Steffen Heidrich.

Der Cottbuser Angreifer Dennis Sörensen, beim Sieg in Gladbach vor einer Woche noch herausragend, fiel kaum auf. Er musste nach einer knappen Stunde Emil Jula weichen. Dessen Einstand war spektakulär: Mit einem Distanzschuss traf er die Lattenunterkante des von Jens Lehmann aufmerksam gehüteten VfB-Tores. Nur 120 Sekunden später schaffte Jan Simak auf der Gegenseite das 2:0 – und beendete damit das Cottbuser Aufbäumen endgültig. „Ich habe meinen Spielern in der Halbzeit gesagt, sie sollen die Konter besser ausspielen: nicht so egoistisch, sondern auch mal den Kopf hochnehmen, um den Mitspieler zu sehen“, sagte Babbel. Khedira krönte anschließend seine tadellose Leistung mit einem Distanzschuss zum 3:0. „Etwas zu hoch ausgefallen“ sei die Niederlage, fand Bojan Prasnikar.

Dass sich die brenzlige Lage der Cottbuser im Abstiegskampf am nächsten Spieltag, dem letzten der Hinrunde, nachhaltig bessert, ist nicht zu erwarten. Da muss die Mannschaft bei Bayer Leverkusen ran. Obwohl Cottbus ja in erster Linie zu Hause schwächelt. Aus acht Heimspielen holte Energie bisher ganze vier Punkte und schoss dabei insgesamt in dieser Saison erst fünf Tore. Prasnikar gibt zu: „Das ist ganz sicher unser großes Problem.“

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