zum Hauptinhalt

Sport: Coulthard siegt vor Häkkinen und Schumacher - Veranstalter entschuldigt sich für chaotische Bedingungen

Das Comeback der Silberpfeile und das Ende der eigenen Siegesserie konnten Michael Schumacher die Osterlaune nicht verderben. "Letztendlich bin ich glücklich, Dritter zu sein", resümierte der Ferrari-Star aus Kerpen nach dem Großen Preis von Großbritannien zufrieden.

Das Comeback der Silberpfeile und das Ende der eigenen Siegesserie konnten Michael Schumacher die Osterlaune nicht verderben. "Letztendlich bin ich glücklich, Dritter zu sein", resümierte der Ferrari-Star aus Kerpen nach dem Großen Preis von Großbritannien zufrieden. McLaren-Mercedes meldete sich mit einem Doppelsieg von Vorjahressieger David Coulthard und Titelverteidiger Mika Häkkinen nach einem verpatzten Saisonstart beim Heimrennen eindrucksvoll zurück. Schumacher hatte alle Chancen auf den Sieg schon beim Start eingebüßt. Doch der WM-Spitzenreiter fühlte sich bei der Rückkehr an seinen Unfall-Ort Silverstone nicht wie ein Verlierer. "Gelungen", nannte der zweimalige Weltmeister das Wochenende in England. Er hat in der WM immer noch 20 Punkte Vorsprung, und die jubelnde Konkurrenz hat ein Problem: Wer ist nun die Nummer eins im Team?

Dass der Schotte und nicht der Finne als Erster durchs Ziel fuhr, wertete der Spitzenreiter als positiv für sich. Zwar hat der 31-Jährige nun einen Gegner mehr, doch er sieht vor allem Häkkinen als Titel-Rivalen und das interne Duell der Silberpfeil-Piloten dabei als Vorteil. "Ich hatte drei Super-Rennen. Ich wusste, irgendwann würde auch mal bei mir etwas nicht ganz reibungslos laufen. Wenn es dann so endet, dass ich zwei Punkte auf Mika verliere, kann ich damit sehr gut leben", beschrieb Schumacher die Situation aus seiner Sicht.

Das Titelrennen wird zum Dreikampf. "Coulthards Heimsieg zügelt Schumacher", urteilte die englische Tageszeitung "Daily Telegraph" am Montag. Die Sieger fanden dies auch; der Jubel nach dem ersten Doppel-Erfolg seit dem Großen Preis von Belgien 1999 war riesengroß. "Silberpfeile in Silverstone - ein Traum wird für uns war", kommentierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug den Triumph: "Ich bin besonders glücklich, dass der so oft kritisierte David gezeigt hat, wo der Hammer hängt." Nun hoffe er auf "zwei Titelkandidaten" im Team. Erneut betonte er, dass beide Fahrer gleichberechtigt sind: "Es wäre nicht richtig, jetzt eine Stallorder zu haben."

Coulthard, der oft Spekulationen um eine mögliche Ablösung zum Saisonende lesen musste, fand nach dem ersten Wiederholungs-Erfolg eines Briten in Silverstone seit Weltmeister Nigel Mansell endlich öffentliche Anerkennung. "David ist ein Goliath", titelte die "Sun". Der Schotte war so glücklich wie lange nicht mehr. "Es ist ein fantastisches Gefühl", meinte er und sagte Schumacher und Häkkinen den Kampf an: "Mein Titelkampf hat begonnen." Der um 1,477 Sekunden geschlagene Häkkinen hingegen war "nicht zufrieden" mit der Balance seines Autos: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns."

Die Veranstalter in Silverstone haben sich bei den Fans für die chaotischen Bedingungen am Grand-Prix-Wochenende entschuldigt. In einer offiziellen Erklärung baten sie alle, die das Rennen wegen der Staus auf den Zufahrtswegen verpasst hatten, um Verzeihung. "Niemand wollte, dass dies passiert, vor allem wir in Silverstone nicht. Obwohl wir alles versucht haben, hat der Dauerregen der letzten Wochen auf den Parkplätzen Schaden angerichtet", sagte Silverstone-Chef Denys Rohan. Kartenbesitzer, die wegen der Staus nicht mehr rechtzeitig bis zum Rennbeginn an der Strecke eintrafen, bekommen das Geld für die Tickets zurück erstattet. Max Mosley, der Präsident des Internationalen Automobilverbandes, kündigte eine wahrscheinliche Verschiebung des Renn-Termins für das kommende Jahr an. "Wir versuchen, ihn in die Sommermitte zu legen", sagte er.

Zur Startseite