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Curling: Kanada feiert Curling-Männer

Im Endspiel gegen Norwegen bestanden zu keiner Zeit Zweifel am Sieg der Kanadier. Das 6:3 spiegelte die Kräfteverhältnisse eindeutig wieder.

In der wichtigsten Partie seines Lebens musste Kevin Martin diesen verflixten letzten Stein gar nicht erst spielen. Keine Gefahr einer Zitterhand, keine Gefahr, mit der Goldmission wieder kurz vor dem Ziel zu scheitern. Acht Jahre nach der bitteren Finalniederlage von Salt Lake City hat Kanadas bester Curler sein Olympia-Trauma endlich bewältigt - und wie. Elf Spiele, elf Siege, am diesmal so coolen Kevin mit der Glatze scheiterte im Olympic Centre von Vancouver die gesamte Konkurrenz.

Ausgerechnet Norwegen. Bei Olympia 2002 versagten Martin im Finale beim letzten Stein gegen die Skandinavier die Nerven. Pal Trulsen, heute Coach von Norwegen-Skip Thomas Ulsrud, nutzte die Chance und schnappte Gold weg. Das Titel-Dilemma hatte Martin auch bei den Weltmeisterschaften 1991, 1997 und 2009 ereilt. Nur bei der WM 2008 behielt er die Nerven. Und jetzt gab's endlich Olympia-Gold, vor 5.600 euphorischen Fans und einem Millionen-TV-Publikum in ganz Kanada. Curling-Gold kommt bei den "Ahornblättern" gleich nach dem Eishockey-Titel.

In 17 Tagen vom Verlierer zum Nationalhelden

"Das ist ein Traum. Es bedurfte harter Arbeit und vieler Jahre, um es zu schaffen. Ich bin unglaublich glücklich", sagte Martin. Der Imagewandel vom Looser zum Nationalhelden ist ihm in 17 Olympia-Tagen geglückt. Lässig lehnte er sich immer wieder auf seinen Schrubber und beobachtete, wie die Konkurrenz versuchte, seine Steine aus dem Haus zu schubsen. Immer hatte der gefürchtete Stratege die richtige Antwort parat. 

Gegen Norwegen ließ Martin bis zum sechsten End überhaupt keine Punkte für den Gegner zu - und punktete selbst dreimal. Dann kamen die in ihren bunten Clownshosen spielenden Norweger allerdings zu zwei Zählern. Doch schon im achten End schlug Martin, der für das Saville Sports Centre in Edmonton spielt, vor den Augen von IOC- Präsident Jacques Rogge mit zwei Punkten zurück. Nach dem letzten Take Out von Martin gab Ulsrud auf und der Jubel im ausverkauften Olympic Centre kannte keine Grenzen mehr. (dpa)

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