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Sport: „Da wurde etwas übersehen“

Fredi Bobic über seine Probleme mit Borussia Dortmund

Herr Bobic, warum sind Sie nach Dortmund zurückgekehrt, obwohl der BVB ohne Sie plant?

Ich wäre gern in Bolton geblieben. Aber soviel ich weiß, hat Borussia Dortmund eine Ablösesumme von sieben bis acht Millionen Mark gefordert.

Hatten andere Klubs kein Interesse an Ihnen?

Doch. Ich hatte mehrere Optionen im Ausland. Aber ein Wechsel ins Ausland wäre nicht mehr zulässig gewesen.

Warum nicht?

Nach einer neuen Vorschrift der Fifa darf ein Spieler nur noch einmal im Jahr ins Ausland wechseln. Da ich im Januar nach Bolton gegangen bin, hatte ich jetzt nur drei Möglichkeiten: dort zu bleiben, innerhalb der Bundesliga zu wechseln oder nach Dortmund zurückzukehren. Da Bolton die Philosophie verfolgt, nur ablösefreie Spieler zu verpflichten, habe ich mich für Dortmund entschieden.

Kannten die Verantwortlichen des BVB das neue Transferrecht denn nicht, als sie die Ablöseforderung erhoben haben?

Offenbar haben sie etwas übersehen.

Sie meinen, die Dortmunder hätten von Bolton nicht so viel Geld gefordert, wenn ihnen die Rechtslage klar gewesen wäre?

Das nehme ich an. Jetzt bekommen sie jedenfalls kein Geld mehr für mich.

Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga kommt nicht in Frage?

Mit den Vereinen, die mich interessieren, ist bislang nichts zustande gekommen.

Wie ist das Verhältnis zu Ihrem Arbeitgeber?

Ich habe der Geschäftsleitung sofort nach meiner Rückkehr versichert, dass ich kein Theater inszenieren, sondern meinen Vertrag professionell erfüllen werde. Der Verein hätte mich gegen die Behauptung, ich sei ein Ladenhüter, besser schützen müssen. Es ist doch nicht meine Schuld, dass ich bis Januar nicht mehr ins Ausland wechseln kann. Den Schwarzen Peter haben andere.

Wer zum Beispiel, Michael Zorc?

Ich verstehe wirklich nicht, wie ein Sportdirektor so eine Fifa-Vorschrift übersehen kann.

Das Gespräch führte Richard Leipold.

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