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Sport: Danke für diesen FC Kölle

Übungen für den Möglichkeitssinn sind unter Fußballfans traditionell beliebt, das Hättewärekönnte nach jedem Spiel lässt sich unendlich in die Vergangenheit fortsetzen. In etwa so: Hätte es die Napoleonischen Kriege nicht gegeben, wäre später die Rheinprovinz nicht an Preußen gefallen.

Übungen für den Möglichkeitssinn sind unter Fußballfans traditionell beliebt, das Hättewärekönnte nach jedem Spiel lässt sich unendlich in die Vergangenheit fortsetzen. In etwa so: Hätte es die Napoleonischen Kriege nicht gegeben, wäre später die Rheinprovinz nicht an Preußen gefallen. Dann hätte es noch später kein Deutsches Reich mit der Hauptstadt Berlin gegeben – und kein Rheinland, das sich seither mit einer Mischung aus Arroganz und Unernst von den sachlichen Preußen abgrenzt.

Nun, da das preußische Arbeiten dem größten Berliner Fußballverein zunehmend abgeht, ist diese Geschichte aus hauptstädtischer Sicht ein rheinisch-katholischer Segen. Hertha-Fans können sich bei ihr nur bedanken: dafür, dass es einen deutschen Fußball gibt, in dem auch der 1. FC Köln vertreten ist. Der gebürtige Düsseldorfer Michael Preetz mag zwar ein wenig rheinischen Wahnsinn, diese Mixtur aus emotionalen Überreaktionen und falschen Bauchentscheidungen, nach Berlin gebracht haben. Mit der Verve, mit der sich die Verantwortlichen des FC Woche für Woche selbst schaden, konnte er in dieser Saison aber nicht mithalten.

Man sollte hieraus übrigens nicht ableiten, dass Hertha gegen die anderen Rheinländer aus Düsseldorf in der Relegation gute Karten hat: Hier führt der Holsteiner Norbert Meier ein – von Aussetzern abgesehen – hanseatisches und damit dem preußischen ähnliches Regiment. Dass die Preußen Meiers Heimat einst den Dänen abjagten und damit auf eine Art präventiv in den deutschen Fußballverbund eingliederten: Das könnte sich jetzt als entscheidender Fehler erweisen. Könnte.

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